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What I've wished for all my life...

Draco x Severus
von

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Zorn und Lust - I

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Zorn und Lust - II

So, jetzt geht's weiter mit Draco und Severus... Und jetzt geht's richtig zur Sache ^^ Ich hoffe, euch gefällts, Kommentare sind selbstverständlich immer willkommen!
 


 


 

Professor Snape lächelte schwach. Dracos Herz hüpfte, aber er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Sein Lehrer trat zu ihm und küsste ihn wieder. Diesmal wich Draco nicht zurück, sondern erwiderte den Kuss. Er war sich nicht sicher, ob es in Ordnung war, wenn er Professor Snape umarmte. Vielleicht würde er es so verstehen, dass er irgendwelche Besitzansprüche stellte.

Hör auf, über so etwas nachzudenken! Nutz’ lieber die Gunst der Stunde!

Auch wieder wahr. Also legte er die Arme um Professor Snape und drückte ihn fest an sich. Wie sehr er sich das gewünscht hatte! Und wie gut es sich jetzt anfühlte… Er konnte immer noch nicht glauben, dass seine Phantasien jetzt wahr würden, aber das hielt ihn nicht davon ab, die Situation zu genießen.

Er vergrub eine Hand im weichen Haar seines Lehrers und zog ein wenig daran. Professor Snape atmete heftig aus und biss in seine Unterlippe. Draco stöhnte. Oh Mann, das machte ihn unglaublich an. Er musste aufpassen, dass er nicht zu früh kam.

Professor Snape fuhr mit der Zunge über Dracos Hals. Draco keuchte und kratzte mit der freien Hand über Snapes Rücken. Er hob sein linkes Bein und schlang es um den Rücken seines Lehrers. Ihre Hüften waren eng aneinandergepresst, und Draco spürte, wie er noch härter wurde. Es schien gar nicht mehr aufzuhören. Er war so wahnsinnig heiß, dass er es kaum noch abwarten konnte.

Er begann, sich mit langsamen Bewegungen an Professor Snape zu reiben. Der löste sich aus der Umarmung und trat einen Schritt zurück. Er musterte ihn kalt.

„Nein, Draco. Das hier geschieht nach meinen Regeln oder gar nicht. Ich bestimme, was passiert und wann es passiert, verstanden?“

Der abfällige Ton ärgerte Draco… aber gleichzeitig machte es ihn auch an, oder?

Ja. Er wollte sich unterordnen. Er wollte an seinen Platz verwiesen werden. Also senkte er demütig den Kopf.

„Ja, Professor. Verstanden.“

„Sehr gut. Also, zieh dich aus.“

Draco glaubte, sich verhört zu haben. Als er jedoch Professor Snapes Blick begegnete, wusste er, dass er es ernst gemeint hatte.

Langsam streifte er den Umhang über die Schultern und begann, sein Hemd aufzuknöpfen. Professor Snape beobachtete ihn wie einen besonders interessanten Zaubertrank. Nichts in seinem Blick verriet Draco, ob Snape ebenso aufgewühlt war wie er – oder ob ihm all das hier überhaupt etwas bedeutete.

Er streifte auch das Hemd ab. Jetzt flackerte Snapes Blick etwas. Draco beschloss, es als gutes Zeichen zu nehmen. Er legte eine kleine Pause ein, strich sich das Haar aus dem Gesicht und streckte sich. Snape bewegte sich ungeduldig, und Draco gab sich keine Mühe, sein Grinsen zu verbergen. Mit extra langsamen Bewegungen öffnete er seine Hose – hob die Hüften ein wenig – und ließ sie über die gestreckten Füße zu Boden gleiten, erst links, dann rechts.

Jetzt trug er nur noch enge Boxershorts, die kaum etwas verhüllten – schon gar nicht, wie hart und groß er inzwischen geworden war. Mit einem nonchalanten Grinsen spreizte er die Schenkel noch ein wenig weiter.

Jetzt war Professor Snapes Blick unverhohlen lüstern geworden. Draco genoss es. Er stützte die Arme hinter seinem Rücken auf und lehnte sich ein wenig zurück. Unter halb geschlossenen Lidern hervor nahm er Snapes Anblick in sich auf und brannte ihn in sein Gedächtnis ein.

Snape betrachtete ihn gierig, aber aus irgendeinem Grund kam er nicht zu ihm. Nachdem Draco der Meinung war, dass er lang genug gewartet hatte, streckte er eine Hand nach seinem Lehrer aus.

„Was ist, Professor? Wollen Sie nicht mehr?“ Er grinste weiterhin. Es war ein gutes Gefühl, seinem Lehrer ein wenig von der Demütigung zurückzahlen zu können. Oh Mann.

Professor Snapes Gesicht verfinsterte sich. „Hast du die Regeln bereits vergessen? Vielleicht sollte ich dich fortschicken…“

Draco wurde kalt. Gehörte das zum Spiel? Oder meinte er es ernst?

„Bitte nicht, Professor! Bitte… Ich wollte nicht unverschämt sein.“ Was für eine Memme… Macht es dich an, von ihm runtergeputzt zu werden?

Ja. Jaaah… Es machte ihn an. Machte ihn wahnsinnig an.

Professor Snape erbarmte sich seiner und trat wieder zu ihm. Diesmal hielt er sich nicht mit Geplänkel auf. Er legte seine Hand zwischen Dracos Schenkel und griff fest zu. Draco stöhnte. Gott, war das gut!

„Mmmmh… Ja, Professor…“ Er nahm nur noch am Rande wahr, wie überraschend geschickt sein Lehrer zu Werke ging. In seinen Lenden explodierte ein Feuerball. Ihm wurde rasend heiß. Die Glut riss ihn mit sich. Er konnte sich nur noch an Professor Snape fest klammern und sich ihm überlassen.

Snapes Bewegungen wurden schneller und heftiger. Draco stieß ihm entgegen, hilflos dem Sturm ausgeliefert, der in ihm tobte. Er hätte nie gedacht, dass es so gut sein könnte, so heftig… so tief gehen könnte.

Inzwischen wimmerte er nur noch. Ein wenig schämte er sich, dass er sich so erniedrigte, aber selbst die Scham trug noch zu seiner Lust bei. Snapes Hände waren über all dem kühl und glatt geblieben, so dass Draco jede Bewegung noch deutlicher spürte. Seine Lenden begannen zu zucken. Gleich…

„Jahhh…“ seufzte er. Er klammerte sich an seinem Lehrer fest, wollte ihn nie wieder loslassen. Er spürte, wie ein Schrei in ihm emporstieg, und biss Professor Snape in die Schulter, um ihn zu unterdrücken…

Plötzlich drückte Snape ihn nach hinten, so dass er quer über dem Schreibtisch lag. Sein Lehrer beugte sich über ihn und küsste ihn hart, beinah brutal. Etwas kratzte über seinen Rücken, aber sogar der Schmerz war gut, brachte ihn der Ekstase näher… Jetzt biss Professor Snape ihn in die Schulter, und Draco glaubte, dass es blutete, aber es war so gut… Es war Professor Snape, dessen Zunge sein Blut aufleckte, dessen Hand ihn an den Rand des Wahnsinns brachte…

„Bitte… Professor…“ keuchte er. „Bitte… ich kann…nicht mehr…Ich will…“

„Ich sagte doch, ich bestimme, was wann geschieht.“ Snapes Stimme war glatt wie immer, und sein Gesicht über Dracos völlig unbewegt. Nur das Blut auf seinen Lippen war anders als sonst. Draco stieß mit den Hüften nach vorn. Es musste bald vorbei sein… Er konnte nicht mehr.

„Nnn, lass das, Draco“, flüsterte Snape. Draco spürte, wie seine Lippen sich an seinem Ohr bewegten. „Sonst muss ich ganz aufhören…“

Draco schüttelte den Kopf und klammerte sich weiter fest. „Nicht aufhören…“, keuchte er. „Bitte… Ich kann nicht mehr…Fester…Jaahh…“

Die Welt schwamm davon. Er nahm nur noch Professor Snapes kühle Hände wahr, die ihn mit seiner eigenen Lust folterten, ihn, wie es ihm vorkam, stundenlang am Rand des Höhepunkts hielten.

Dann war da plötzlich etwas anderes; etwas warmes, feuchtes, weiches, das ihn sanft und unerbittlich umspielte. Ein stetes Saugen, rhythmische Bewegungen…

Draco kam so heftig, dass er schrie vor Lust. Er biss in seine Hand, um den Schrei zu dämpfen, aber er merkte nicht, ob es etwas nützte. Er sah und hörte nichts mehr. Er schrie und biss zu und hörte und spürte doch nichts außer der Liebkosung, die kein Ende nahm. Er schwamm davon… Eine letzte, heftige Welle der Lust riss ihn mit sich fort… Von irgendwo erklang ein raues, unterdrücktes Keuchen… Dann wurde es still um ihn.
 

Er erwachte von einem ungewohnten Geruch. Nicht schlecht, im Gegenteil… Er drückte die Nase ein wenig tiefer ins Kissen. Woran erinnerte dieser Duft ihn nur? Er wusste nicht, womit er ihn vergleichen konnte… Warum stieg dann in ihm das Bild des Kerkers auf, in dem sie Zaubertränke hatten?

Draco sprang aus dem Bett, ehe er wusste, was er tat.

Oh mein Gott.

Wenn es stimmte, was seine Erinnerung versuchte, ihm weiß zu machen… Konnte es wirklich sein?

Er stand vor dem Bett und starrte die kahle Wand an, die aus groben Steinblöcken gemauert war. Das könnte die Wand des Slytherin-Schlafsaals sein.

Aber wie sollte er sich die fehlenden Geräusche erklären? Hatte er verschlafen?

Und wieso versuchte sein Verstand so hartnäckig, ihm einzureden, er hätte mit Professor Snape geschlafen?

Vielleicht, weil es die Wahrheit ist? Jetzt sei nicht so ein Feigling! Sieh dich um, dann weißt du, was los ist.

Draco nahm all seinen Mut zusammen und drehte sich um.

Das war definitiv nicht der Slytherin-Schlafsaal.

Er befand sich in einem kleinen, kahlen Zimmer. Links von ihm stand ein ramponierter Schrank, in der rechten Wand war die Tür. Vor ihm stand das Bett, dass er nicht anzublicken wagte, und für mehr Möbel war auch kein Platz mehr.

Draco holte tief Luft und senkte den Blick.

Vor ihm stand ein zerwühltes Bett. Es war leer. Decke und Matratze waren mit zerschlissenem Leinen bezogen, und der Rahmen war zerschrammt. Dieses Zimmer war in allem das Gegenteil von dem, was Draco von zu Hause gewohnt war… aber trotzdem war es ihm jetzt schon lieb.

Natürlich wegen dem Geruch. Es war ein schwerer Geruch, ein wenig drückend und mit einer schwachen süßlichen Note darin, so fein, dass er sie kaum wahrnahm.

Es war Professor Snapes Geruch. In den Kerkern hing er überall in der Luft, aber normalerweise wurde er von den Dämpfen der Zaubertränke vollständig überdeckt. Allerdings hatte Draco so eine Ahnung, als könnte er ihn jetzt jederzeit wieder finden.

Er ließ sich wieder auf das Bett sinken und lehnte sich gegen die Wand. Offensichtlich hatte Professor Snape ihn in sein privates Zimmer gebracht. Draco verbrachte die nächsten Minuten nur damit, dass er den herben Duft einatmete und den vergangenen Abend noch einmal an seinem inneren Auge vorbeiziehen ließ. Er musste grinsen. Für den Anfang gar nicht übel. Er fragte sich nur, was dieser seltsame Druck in seiner Brust bedeutete.
 

Das wars für heute!!

Verflucht

So... Jetzt auch kommt auch mal wieder was neues zu Draco und Severus... Die beiden werdne immer so furchtbar wütend, wenn ich sie so lange vernachlässige, das ist echt gruselig...
 


 

Break this bittersweet spell on me

Lost in the arms of destiny

[...]

I wont give up, I'm possessed by her

I'm bearing a cross, she's turned into my curse

- Ville Valo / Apocalyptica, “Bittersweet”
 

Severus saß im leeren Klassenzimmer. Er hatte die Ellenbogen auf den Lehrertisch gestützt und das Gesicht in die Hände gelegt. Er versuchte, seinen rasenden Verstand zur Ruhe zu bringen – und sein rasendes Herz.

Gott, warum hatte er sich nur darauf eingelassen? Zu jedem anderen Zeitpunkt, zu jedem verdammten Zeitpunkt wäre er in der Lage gewesen, Draco zu widerstehen. Aber Potter hatte sich ja in seiner unerträglichen Art in seinen Erinnerungen herumgeschnüffelt. Und Draco war eine willkommene Ablenkung gewesen. Seine Loyalität hatte ihn beruhigt. Draco verstand, dass Potter nicht zwangsläufig vollkommen war, nur weil er den Dunklen Lord gestürzt hatte. Draco verstand ihn, Severus Snape, wie kein Anderer.

Und dann hatte er, Severus, plötzlich diese Bilder gesehen... Er hatte Dracos Gedanken nicht lesen wollen, aber sie waren so heftig, so stark gewesen... Und er selbst so aufgebracht, dass er seinen Geist nicht mehr beherrscht hatte.

In diesem Moment hatte etwas in ihm ausgesetzt. Und etwas anderes war erwacht – Begierde. Dracos Phantasien hatten ihn angesteckt, er hatte die Kontrolle verloren... Und konnte es nicht mehr ungeschehen machte.

Er seufzte, als er die Klingel hörte. Mittagspause. Bald würde wieder einmal eine Horde minderbemittelter Jugendlicher über seine kostbaren Zutaten herfallen und alles Mögliche damit anstellen, außer ihre Tränke ordentlich zu brauen.

Natürlich stellte Draco auch hier eine Ausnahme dar. Er war äußerst gewissenhaft und sorgfältig. Er besaß die gleiche Gabe, die auch Severus selbst sein eigen nannte – ein besonderes Gespür für die Schönheit und Macht eines Zaubertranks. Niemand sonst in der ganzen Schule hatte diese Begabung, nicht einmal dieses Schlammblut Granger, obwohl man der ein gewisses Talent nicht absprechen konnte.

Severus lehnte sich zurück. Ach, Draco, dachte er. Er hatte natürlich bemerkt, dass Dracos Verhalten ihm gegenüber sich in den letzten Jahren verändert hatte. Aber er hatte es einfach darauf geschoben, dass sein Patensohn langsam erwachsen wurde. Wie hätte er denn ahnen sollen…

Er stand auf, als die Glocke ein zweites Mal läutete. Wie sollte er sich Draco gegenüber jetzt verhalten? Verdammt, wie hatte ihm das nur passieren können? Und warum, warum bei allen sieben Großen Giften wünschte er sich diesen Abend zurück?

Er hatte versucht, es unter Kontrolle zu halten. Er hatte versucht, sich nicht zu sehr zu verlieren, aber oh, es war schwer gewesen. Er hatte sich so sehr gewünscht, Draco an sich zu drücken, ihn an seiner nackten Brust spüren, durch sein Haar zu streichen und ihn…

Seine Hand zuckte empor; er versetzte sich selbst eine schallende Ohrfeige. Nicht daran denken! Er schüttelte den Kopf. Das durfte nie wieder geschehen. Es war eine Ausnahme gewesen, ein Unfall.

Ja.

Ein Unfall.
 

Wütend verließ Draco den Kerker. Er machte sich auf den Weg zu den Schlafsälen.

„He, Draco! Wir haben noch Verwandlung!“ rief Pansy ihm nach. Das letzte, worum er sich jetzt kümmern konnte, war Pansy. Er biss sich auf die Lippen, um sie nicht anzufahren.

„Ich weiß, Pansy. Mir ist übel. Ich geh’ gleich in den Krankenflügel. Sag Professor McGonagall Bescheid, ja?“

Er wartete ihre Antwort nicht ab, sondern fuhr herum und stürmte den Gang hinunter. Er wurde immer wütender. Warum hatte Professor Snape ihn ignoriert? Warum? Was war denn bitte schön mit gestern Nacht? Hatte es ihm nichts bedeutet?

Die Frage ist doch, Draco: hat es dir etwas bedeutet? Er hielt inne. Das war eine gute Frage. Natürlich hatte es ihm etwas bedeutet. Immerhin war etwas geschehen, das er sich schon seit Jahren gewünscht hatte – sehnlichst gewünscht, und in unzähligen Fantasien ausgemalt.

Also, wenn es nur darum ging, mit Professor Snape zu schlafen, warum dann dieser Zorn? Das passte doch gar nicht zu seinem Image.

Er musste lachen. Ja, es gab keinen Grund, wütend oder enttäuscht zu sein. Er hatte seine Chance genutzt, seinen Wunsch erfüllt – was wollte er mehr? Immerhin setzte Professor Snape seine gesamte Existenz aufs Spiel – seine Stellung, seinen Ruf, sogar seine Freiheit.

Er setzte seinen Weg zum Gemeinschaftsraum fort, während er versuchte, das Gefühl zu verscheuchen, dass er seinem Lehrer das alles wert sein sollte.

Blaise

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Lass Los!

Okay... Und weiter gehts... Ich hoffe, es gefällt euch...
 


 

And the hardest part

Was letting go not taking part

It really broke my heart

- Coldplay, “The hardest Part”
 

Severus stand vor der Tür, die vor zehn Minuten noch nicht in der Mauer gewesen war. Dies war der Raum der Wünsche, das wusste er. Was machte Draco dort mit Blaise?

Was geht dich das an? Nichts, natürlich nicht. Es interessierte ihn nicht einmal. Er sollte sich beeilen, sein Unterricht begann gleich.

Aber anstatt sich auf den Weg zu machen, verharrte er, starrte auf die Tür und bemerkte es kaum, als er die Hände zu Fäusten ballte. Seine Fingernägel gruben sich schmerzhaft in sein Fleisch, aber er hieß den Schmerz willkommen – vertrieb er doch die Bilder von Draco und Blaise, die plötzlich in seinem Kopf aufgetaucht waren. Er wollte es nicht, er verachtete sich selbst dafür, wie sein Herz plötzlich brannte, aber er wurde die Vorstellungen von Blaise und Draco – Draco! – einfach nicht los, wie sie einander in den Armen hielten, sich küssten...

Ein zarter, süßer Geschmack lag plötzlich auf seiner Zunge, vermischt mit dem würzigen Aroma von Schweiß. Dracos Geschmack...

Er schloss die Augen und versuchte, das Zittern aufhören zu lassen. Es gelang ihm, aber es dauerte lange. Viel zu lange.

Schließlich holte er einige Male tief Luft und schlug die Augen auf. Es war in Ordnung. Draco hatte es verdient, glücklich zu sein, und wenn Blaise ihn glücklich machte, war doch alles in Ordnung. Es war ja nicht so, dass er, Severus, selbst Ansprüche auf Draco hätte. Außerdem wusste er nicht einmal, ob die beiden überhaupt etwas miteinander hatten, was über Freundschaft hinausging.

Mit einem freudlosen Lachen riss er sich los. Er fragte sich, ob er diesen Unsinn jemals wirklich glauben würde.
 

Während der nächsten Tage schaffte Draco es fast, Professor Snape zu vergessen. Er schlief oft mit Blaise, und bei weitem nicht immer im Raum der Wünsche. Einmal überfiel er seinen Freund nach dem Unterricht und zerrte ihn in eine Besenkammer – Blaise ignorierte die Tatsachen, dass es nach einer Zaubertrankstunde war, und Draco war sehr dankbar dafür. Blaise zahlte es ihm mit gleicher Münze heim, als er mitten in der Nacht in Dracos Schlafzimmer stand und ihn zu einem Höhepunkt – einem heftigen Höhepunkt – brachte, bevor er überhaupt richtig wach war.

Ihr Umgang miteinander blieb so freundschaftlich und zärtlich wie er es beim ersten Mal gewesen war (allerdings wurden ihre Spiele ein wenig ausgefallener), auch wenn eine unausgesprochene Vereinbarung zwischen ihnen existierte, dass sie nie den letzten Schritt der Vereinigung vollziehen würden. Aber langsam schlich sich ein Tropfen Bitterkeit in die Süße ihrer gemeinsamen Stunden, oder besser, in Dracos Erinnerung daran. Der Gedanke wurde immer stärker, dass er alles, was er mit Blaise erlebte, so schön und friedvoll die Zeit, die sie zusammen verbrachten auch sein mochten, doch eigentlich mit Professor Snape erfahren sollte.

Dass Blaise diese Veränderung nicht entging, zeigte er Draco, als sie sich wieder einmal im Raum der Wünsche getroffen hatten. Blaise war zu spät gekommen, und Draco, fiebrig vor Erwartung, hatte sich schon mit sich selbst beschäftigt. Als Blaise den Raum schließlich betrat, wartete Draco nicht, bis er auf dem Bett war, sondern begann, ihn mitten im Raum auszuziehen. Aber Blaise schob seine Hände sanft von sich weg, und obwohl Draco vor Erregung zitterte, ließ er es zu. Blaise setzte sich auf einen der Sessel vorm Kamin, ohne sein halb geöffnetes Hemd zu schließen und fixierte Draco.

„Etwas bedrückt dich“, stellte Blaise fest. „Willst du darüber reden?“

Draco setzte sein lieblichstes Lächeln auf und sah Blaise‘ Widerstand dahin schmelzen. „Nein, ich will es dir ordentlich besorgen.“

Blaise seufzte, lächelte aber auch, und Draco trat zu ihm, kniete sich zwischen seine Beine und machte sich daran, seine Hose zu öffnen.

Dies blieb für Tage Blaise‘ einziger Versuch, mit Draco über seine Gefühle zu sprechen, aber Draco wusste, dass es nicht der letzte sein würde. Und so kam es, dass Blaise ihn nicht unvorbereitet traf, als er ihn erneut fragte.
 

Ach, wisst ihr... Dieses Kapi ist so kurz... Ich glaub, ich lad gleich noch eins hoch. Also, nach der Werbepause gehts weiter ^^

Sehnsucht

Okay, hat jeder seine Cola und sein Popcorn? Weiter gehts!
 

Sorrow rebuilt me as I stepped out of the light

Misery strengthened me as I say my goodbyes
 

I heal my wounds with grief

And dream of you

And weep myself alive

- HIM, „Song or Suicide“
 

Allerdings musste Draco zugeben, dass sein Freund den Zeitpunkt gut gewählt hatte.

Er selbst lag erschöpft im Bett im Raum der Wünsche und betrachtete Blaise' Rücken. Sein Freund stand am Fenster und blickte hinaus in den wirbelnden Schnee. Während sie sich geliebt hatten, hatte es begonnen, zu schneien, in großen, wirbelnden Flocken.

Blaise öffnete das Fenster. Draco fröstelte, obwohl er die Decke enger um die Schultern zog. „He, Blaise, willst du dir eine Lungenentzündung holen?“

Blaise beachtete ihn nicht, sondern streckte eine Hand aus dem Fenster. Das silbrige Licht des Winternachmittags ließ ihn aussehen wie eine Statue, mit Haut aus Marmor und Glasaugen.

Was ist da draußen so spannend? Draco stand vom Bett auf, behielt jedoch die Decke um die Schultern geschlungen. Er trat neben Blaise ans Fenster, um zu sehen, welches Detail des Schneesturms ihn so fesselte, aber plötzlich fuhr Blaise zu ihm herum.

„Draco! Entschuldige, ich war in Gedanken.“ Sein Lächeln hatte die gleiche Wirkung wie einer von diesen miserablen Zaubertränken, die die Stümper aus Gryffindor zusammenbrauten: Draco wurde misstrauisch. Er trat neben Blaise und blickte aus dem Fenster, aber falls Blaise tatsächlich irgendetwas gesehen hatte, so war es jetzt fort.

Draco musterte Blaise mit gerunzelter Stirn. „Was war da draußen?“

Das Lächeln, das sein Freund ihm jetzt schenkte, war besser gelungen, aber immer noch nicht überzeugend.

„Gar nichts. Ich habe nachgedacht.“ Er schloss das Fenster wieder und zog die Vorhänge zu.

Draco warf die Decke auf das Bett und begann, sich anzuziehen. Er spürte Blaise' Blick auf seinem Rücken, und er spürte auch, dass sein Freund...

Himmel, Draco, dein Freund? Wie oft hast du mit ihm geschlafen, hm?

Er verscheuchte den Gedanken und drehte sich zu Blaise um. Obwohl sie kaum einen Meter voneinander entfernt standen, war plötzlich eine Kluft zwischen ihnen, kalt wie die Schneeflocken, die auf dem Fensterbrett schmolzen. Draco konnte nicht sagen, ob die Kälte von ihm ausging oder von Blaise. Vielleicht von beiden.

Mit Mühe überwand er die plötzliche Befangenheit. „Komm schon, Blaise, du weißt, wie neugierig ich bin! Wenn du mir nicht verrätst, was du gesehen hast, muss ich dich so lange nerven, bis du's mir doch sagst.“

Blaise betrachtete ihn nachdenklich, und gerade, als Draco dachte, es käme überhaupt keine Antwort mehr, sagte er mit diesem typischen Blaise-Lächeln: „Na schön, aber dafür sagst du mir, was zwischen dir und Professor Snape geschehen ist.“

Draco zuckte zusammen. Er konnte einfach nichts dagegen tun, genauso wenig, wie er Blaise in die Augen sehen konnte. „Nichts. Außer dem, was du schon weißt.“

Blaise grinste. „Du warst schon immer ein schlechter Lügner, Draco. Also los, raus damit, sonst wirst du wohl an deiner Neugierde sterben müssen.“

Draco warf ihm einen bösen Blick zu und ließ sich in einen der Sessel fallen, die am Kamin standen.

„Ich hab's dir doch gesagt, nichts ist passiert. Wir haben miteinander geschlafen; oder vielmehr er mit mir. Er hat, äh... die Initiative übernommen.“ Wie lebendig die Erinnerungen auf einmal waren. Wie deutlich er das dunkle Glühen von Professor Snapes Augen wieder sehen konnte, wie heiß er seine Hände auf seiner Haut spürte... Und wie süß ihm auf einmal ein Geruch in der Nase lag, von dem er gehofft hatte, dass er ihn schon lange vergessen hatte.

Blaise setzte sich ihm gegenüber. „Und?“

Draco bewahrte seine gleichgültige Haltung, aber nur mit Mühe. Er hob die Schultern. „Nichts und. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir es ruhig noch ein paar Mal wiederholen können, aber er hat mich ja völlig ignoriert!“ Jetzt zitterte seine Stimme doch, und wütend auf sich selbst bemerkte er, dass ihm Tränen in den Augen standen.

„Es hat dir viel bedeutet, nicht wahr?“

Draco schüttelte den Kopf, nickte aber gleich darauf. Er wusste selbst nicht, was der Wahrheit entsprach. „Kein Ahnung, Mann. Wenn ich das wüsste! Ich habe mir lange gewünscht, mit ihm... Du weißt schon. Als es passiert ist, war ich... naja, im siebten Himmel. Es war großartig. Es war... unbeschreiblich. Aber ich dachte, damit wäre es erledigt gewesen. Verstehst du, ich hatte es mir gewünscht, ich hatte es bekommen, und das hätte's gewesen sein sollen.“

Blaise beugte sich vor. Im Licht des Feuers sah er wieder so schön aus wie eh und je. „Soll ich mit ihm sprechen?“

Draco fuhr zusammen. „Bist du verrückt? Was willst du ihm denn sagen?“

„Nun ja, vielleicht, dass mein bester Freund unsterblich in ihn verliebt ist...“ Er lachte, wurde aber wieder ernst, als sein Blick auf Dracos Gesicht fiel. „Entschuldige.“

Draco nickte nur. In seinem Hals steckte plötzlich ein Kloß, der ihm das Sprechen unmöglich machte. Hatte Blaise womöglich die Wahrheit gesagt? War er tatsächlich in Professor Snape verliebt?

„Natürlich würde ich ihm das nicht sagen. Aber ich könnte mich diskret erkundigen. Ich könnte vielleicht ansprechen, dass ich das Gefühl habe, dass es dir in letzter Zeit nicht gut geht, und sehen, wie er darauf reagiert. Ich könnte... du weißt schon, ihn ein wenig aushorchen.“

Draco biss sich auf die Lippe. Blaise' Angebot war verlockend, sehr verlockend. „Aber was ist, wenn er Verdacht schöpft? Wenn er ahnt, dass ich davon weiß?“

Blaise hob die Schultern. „Na und? Was soll dann sein? Er weiß ja nicht, was du für ihn empfindest. Ob du überhaupt etwas empfindest.“ Er machte eine kleine Pause, und schon wieder schlich sich das spöttische Lächeln auf sein Gesicht. „Und außerdem siehst du in letzter Zeit wirklich ziemlich blass aus. Ich wette, Professor Snape könnte dir im Nu wieder ein wenig Farbe ins Gesicht bringen.“

Draco seufzte. Blaise' Worte hatten die Nacht mit seinem Lehrer für einen Augenblick wieder zurückgebracht, die Anweisungen, die unerträgliche Lust, die Demütigungen, die ihn nicht verletzt, sondern erregt hatten...

„Ha. Na schön. Aber sei vorsichtig.“

Blaise lehnte sich in den Sessel zurück und grinste.
 

So. Das nächste Kapitel kommt dann... äh... demnächst. Ich hoffe, es hat euch gefallen! Zögert nicht, mir Anmerkungen oder Kritik zu hinterlassen.

Schnee

Tjaa... Was soll ich sagen... Hach, keine Lust. *weggeh* Viel Spaß mit der FF, auch ohne mich ^^
 

*wieder reinkomm* Ach ja, dieses Mal würde ich euch wirklich empfehlen, euch den Song BEIM Lesen anzuhören. Vom Text mal ganz abgesehen, passt er von der Stimmung her einfach toll zum Kapi.
 

The meadows and far-sheeted streams

Lie still without a sound;

Like some soft minister of dreams

The snow-fall hoods me round;

In wood and water, earth and air,

A silence everywhere.

- Loreena McKennitt / Archibald Lampman, „Snow“
 


 

Severus saß in seinem Büro und korrigierte Aufsätze. Hatte es zumindest bis eben getan.

Bis Dracos Arbeit an der Reihe gewesen war.

Jetzt stand er am Fenster, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, und sah den Schneeflocken beim Fallen zu. Langsam verschwommen sie; bekamen unscharfe Ränder und wurden schließlich zu weißen Flecken, die in einer grauen Welt zu Boden fielen. Sie erstickten jeden Laut, draußen und hier drinnen, in seinem Büro. Warum konnten sie nicht auch den Aufruhr in seinem Inneren ersticken? Warum konnte es in ihm nicht so still sein wie sonst überall?

Es klopfte. Severus schrak zusammen, wischte sich mit dem Ärmel die Tränen vom Gesicht und rief „Herein!“ Seine Stimme war heiser, und er räusperte sich.

Die Tür wurde geöffnet und geschlossen. Für ein paar Augenblicke sah er noch hinaus, hoffte, die Kälte würde ihn auch durch das Glas hindurch erfüllen, dann drehte er sich um.

Er musste die Hände zu Fäusten ballen, um sie nicht gegen den Jungen zu erheben, der sein Büro betreten hatte. Blaise stand vor seinem Schreibtisch, hübsch wie eh und je, und Severus so verhasst wie nie zuvor. Er wusste, dass er keinen Grund hatte, ihn zu hassen, dass er im Gegenteil froh darüber sein sollte, dass er und Draco glücklich miteinander waren, aber er konnte, konnte es einfach nicht.

Blaise deutete eine Verbeugung an. „Professor.“

Severus brachte es nicht über sich, ihm einen Stuhl anzubieten. „Was gibt es?“

Blaise schien nach Worten zu suchen. Er strich sich das leuchtende Haar zurück, und beim Gedanken daran, wie oft Draco es wohl berührt hatte, hätte Severus es ihm am liebsten ausgerissen.

Hör auf, ermahnte er sich. Der Junge – Blaise – kann nichts dafür. Er weiß ja von nichts.

Aber stimmte das? Hatte Draco ihm tatsächlich nicht von ihnen erzählt?

„Professor, wenn ich ehrlich bin... Ich mache mir Sorgen um einen Mitschüler, Draco. Es geht ihm in letzter Zeit nicht besonders gut.“

Severus konnte seine Stimme nicht finden. Er wollte Blaise fortschicken, wollte nichts mehr hören, aber er konnte nichts sagen, und sein Schüler schien sein Schweigen als Interesse misszudeuten, denn er fuhr fort:

„Er... na ja, ich glaube, er hat Liebeskummer.“

Severus hob die Augenbrauen, in der Hoffnung, dass dies als eine angemessene Reaktion erscheinen würde, aber Blaise sah ihn weiterhin erwartungsvoll an. Also räusperte er sich und sagte: „Ich sehe nicht, wie ich ihm helfen könnte. Solltet ihr das nicht unter euch ausmachen?“ Er konnte nichts für den kalten Tonfall. Er wollte Blaise nicht dafür hassen, das er zur falschen Zeit mit dem falschen Jungen... etwas mit dem falschen Jungen gehabt hatte. Aber er konnte einfach nicht anders. Denn jedes Mal, wenn er Blaise ansah, sah er Draco, wie er in jener Nacht ausgesehen hatte... Das spöttische Funkeln in den grauen Augen, als er mit einladend geöffneten Schenkeln auf seinem Schreibtisch gesessen hatte... Das Licht auf seiner Haut, in seinem Haar... Und, später, die Verzückung auf seinem Gesicht, die sonst so blassen Wangen gerötet... Seine Arme um Severus' Rücken...

Er keuchte. Plötzlich war sein Hals wie zugeschnürt. Er konnte nicht mehr atmen. Er taumelte und bekam durch pures Glück die Lehne seines Stuhls zu fassen. Er klammerte sich mit einer Hand daran fest; mit der anderen riss er sich den Kragen auf. Das Zimmer drehte sich vor seinen Augen. Von irgendwo her kam Blaise' Stimme, und das brachte ihn wieder zu sich. Er würde nicht zusammenbrechen, nicht solange Blaise im Zimmer war.

Er biss sich auf die Unterlippe, so kräftig, dass Blut kam. Der Schmerz klärte seine Gedanken und seine Sicht. Das Zimmer stand wieder still, er bekam wieder Luft.

„Professor, kann ich ihnen helfen?“ Blaise' Stimme klang ruhig.

Fast, als hätte er so eine heftige Reaktion erwartet.

„Ja. Indem Sie mich allein lassen.“

Blaise deutete abermals eine Verbeugung an und verließ das Büro so leise, wie er gekommen war. Severus drehte sich wieder zum Fenster herum und beobachtete den Schnee, der sanft und stetig herab fiel, so kalt und ruhig, wie sein Herz aufgewühlt und wund war.

Ende und Neuanfang

Und weiter gehts in alter Frische...
 

Will you still recall my name

And the month it all began

Will you release me with a kiss

- Liquido, „Narcotic“
 

Draco warf einen Blick auf die Uhr. Verdammt, sie musste nachgehen. Es konnten doch unmöglich erst zwei Minuten vergangen sein, seit er das letzte Mal hingesehen hatte.

Endlich öffnete sich die Tür zum Gemeinschaftsraum – es war Blaise. Er sprang auf, stieß irgendjemandem aus dem Weg, der ihm die Sicht versperrte. Er bahnte sich einen Weg durch die anderen Schüler und nahm keine Rücksicht darauf, wen er anrempelte oder wem er auf die Füße trat. Als er Blaise erreicht hatte, packte er ihn am Ellenbogen und zog ihn durch die Tür hinaus auf den Flur.

„Und?“ zischte er. „Was hat er gesagt?“

Blaise hob die Schultern. „Gesagt hat er nicht viel. Aber ich bin mir trotzdem absolut sicher, dass du ihm etwas bedeutest.“

Konnte Blaise sich denn nicht klarer ausdrücken? „Wieso? Woher willst du das wissen, wenn er nichts gesagt hat?“

Blaise grinste. „Beruhige dich, Draco. Als er gesehen hat, dass ich es war, der sein Büro getreten ist – ich schwöre dir, er hätte mich beinahe umgebracht. Er hat die ganze Zeit ausgesehen, als würde er mir zu gerne die Hände um den Hals legen und fest zudrücken.“

Draco spürte, wie er blass wurde. „Aber – aber er wusste doch nicht... von uns, oder?“

Blaise hob die Schultern. „Offensichtlich doch. Ich kann mir auf jeden Fall nicht vorstellen, warum er mich sonst hassen sollte.“

Obwohl Draco wusste, wie schäbig es war, erfüllten Blaise' Worte ihn mit Wärme. Wenn es stimmte – wenn Professor Snape wirklich eifersüchtig war... Wegen ihm, Draco...

„Und das war noch nicht alles“, fuhr Blaise fort. „Ich habe erwähnt, dass ich glaube, dass du Liebeskummer hast. Er erwiderte: Ich sehe nicht, wie ich ihm helfen könnte. Solltet ihr das nicht unter euch ausmachen? Und dann konnte man seine Gedanken regelrecht an seinem Gesicht ablesen. Er hat an euch gedacht, da bin ich mir sicher. Er sah...“ Blaise hielt inne. Draco konnte seinen Blick nicht deuten. Lag Mitleid darin? Vorsicht? „Er sah glücklich aus. Bis er plötzlich keine Luft mehr bekommen hat.“

„Was?“ Draco packte Blaise an den Schultern. „Was ist mit ihm?“

„Keine Angst, es ging gleich wieder. Es waren nur ein paar Augenblicke. Er konnte wohl unmöglich in meiner Gegenwart zusammenbrechen.“

Erleichtert ließ Draco ihn los. „Entschuldige. Ich habe mich nur erschrocken.“

Blaise strich sein Hemd glatt. „Schon okay. Draco, du solltest zu ihm gehen. Jetzt. Als ich weg gegangen bin, sah er ziemlich übel aus. Er braucht dich, auch wenn er dich vielleicht nicht brauchen will.“

Draco schloss für einen Moment die Augen. Blaise' Worte taten ihm gut, unglaublich gut. Wenn er doch nur glauben könnte, dass sie auch wahr waren...

„Nun geh' schon!“

War da in Blaise' Lächeln nicht ein Hauch von Wehmut? Waren seine Augen tatsächlich eine Schattierung dunkler als sonst, oder lag das nur an der Dunkelheit in den Gängen?

Draco schlug die Augen nieder. „Blaise... Danke. Danke für alles.“

Blaise lächelte nonchalant. „War mir eine Freude.“

„Ich meine es ernst. Du hast mich gerettet. Danke.“

Der zärtliche Ausdruck auf Blaise' Gesicht schnitt Draco ins Herz.

Verdammt, warum muss das alles immer so kompliziert sein?

„Wie ich schon sagte, Draco: Es war mir eine Freude. Außerdem gibt es keinen Grund, traurig zu sein. Wir wussten beide, dass es nicht ewig dauern würde. Wir lieben beide einen Anderen. Und wir hatten doch viel Spaß miteinander, oder?“

Draco nickte stumm. Zum ersten Mal war das Schweigen zwischen ihnen unangenehm. Er blickte den Flur hinab zu Professor Snapes Büro.

Dann drehte er sich herum und umarmte Blaise, heftig; er drückte ihn so stark an sich, dass ihm der Brustkorb weh tat. „Danke!“

Blaise erwiderte die Umarmung kurz, dann schob er ihn von sich. „Kein Problem. Dafür sind Freunde schließlich da. Und jetzt geh, bevor Professor Snape sich wieder gefasst hat.“

Und Draco ging, er fuhr herum und lief den dunklen Gang hinab, ohne noch einmal zurückzublicken.
 

Soooo... Ich geb's zu, das Kapi ist recht kurz. Vielleicht schaff ich's, heut Abend noch eins hochzuladen. Mööööglicherweise... *fies kicher*

Heute Nacht

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Für Immer?

So, weiter geht's. Auch in dieser FF möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich bei euch für's Lesen zu bedanken! *Blumenstrauß geb* Besonders erwähnt seien hier Unikat und Ai-Lila, die beide FFs von mir lesen, kommentieren und - mögen!! Ebenso großer Dank gilt Sushi-Queen und, Dariana und Miha-Chan. Und natürlich allen anderen, die "What I've wished for all my life" lesen.
 

So. Ich hoffe, dass ihr mir nach der Schleimerei vergebt, dass das Kapi nur so kurz ist. ^^
 

I have no harsh words for you

I have no tears to cry

If the moon were full

Id be howling inside

It only hurts

In matters of the heart

- Tracy Chapman, “Matters of the Heart”
 

Als Severus am nächsten Morgen erwachte, war das Bett neben ihm leer. Draco hatte Wort gehalten.

Warum tat es ihm weh? Er sollte glücklich darüber sein. Draco hatte akzeptiert, dass zwischen ihnen nie etwas sein konnte, das über die Beziehung von Lehrer und Schüler hinausging.

Seufzend setzte er sich auf und strich sich das Haar aus dem Gesicht. Sein Blick fiel auf seine Hände – sie trugen noch die Spuren der letzten Nacht, wie sein ganzer Körper. An der Innenseite seiner Schenkel waren besonders viele rote Flecken, sowohl von Bissen wie auch von Küssen. Dort hatte Draco ihn hingebungsvoll liebkost, bevor er ihn endlich in den Mund genommen hatte...

Er vergrub das Gesicht in den Händen.

Nein!

Er würde nicht zulassen, dass alles wieder von vorn anfing. Es war vorbei; und wie sehr er die letzte Nacht auch genossen haben mochte, sein Herz hatte bekommen, was es wollte, jetzt musste es Ruhe geben.

Gesteh' dir doch wenigstens ein, dass du ihn liebst! Du bist doch sonst nicht so feige. Na schön, vielleicht war ja wirklich etwas dran. Aber das änderte nichts an den Tatsachen. Selbst wenn er mit Draco zusammen sein wollte – was keineswegs feststand, wie er sich immer wieder sagte – war es schlicht unmöglich.

Er widerstand dem Drang, irgendetwas an die Wand zu werfen, und erhob sich aus dem Bett. Er musste sich einigermaßen herrichten, um zu verbergen, was letzte Nacht passiert war. Zu mehr war keine Zeit, wenn er pünktlich zum Unterricht sein wollte.

Wie würde es sein, Draco nach dieser Nacht gegenüber zu treten? Würde es immer noch wehtun?

Er zog sich an und kämmte sich notdürftig, dann machte er sich aus dem Weg. Sein Magen knurrte, aber er hatte keine Zeit mehr zum Frühstücken. Es gelang ihm ganz gut, die Ursache für seine Erschöpfung und seinen Hunger zu verdrängen. Nur als er sein Büro verließ, konnte er ein Gefühl des Verlusts nicht unterdrücken, als seine wunden Schenkel schmerzhaft aneinander rieben.
 

Severus sank mit einem letzten Seufzen in die Kissen. Draco umarmte ihn und bedeckte sein Gesicht mit schläfrigen Küssen.

„Sieh nur, Severus. Draußen dämmert es. Wir haben tatsächlich die ganze Nacht genutzt...“ Draco konnte nur flüstern. Mit dem Tageslicht war auch der Schmerz wieder gekommen. Die Zeit kam, in der er Severus verlassen musste – für immer.

Severus blinzelte und schenkte ihm ein schwaches Lächeln, das Draco fast das Herz zerriss.

„Gib mir... einen Kuss...“ Severus' Stimme war nicht mehr als ein Hauch. Er schien nicht begriffen zu haben, dass die Dämmerung das Ende dieser einen Nacht bedeutete. Draco beneidete ihn.

Er beugte sich über Severus, um seinen Wunsch zu erfüllen, und schloss dabei seine Augen, damit keine Träne auf Severus' Gesicht fiel.

Als er sicher war, dass Severus schlief, stand er vorsichtig auf und sammelte seine verstreute Kleidung wieder ein.

Von Severus' Büro – nein, von Professor Snapes Büro – schlich er sich durch die dunklen Gänge in die Kerker. Seine Knie zitterten vor Müdigkeit, und während er lief, vielen ihm die Augen zu. Er würde heute unmöglich zum Unterricht gehen können – schon gar nicht zu Zaubertränke.

Kaum hatte er sein Zimmer betreten und die Tür hinter sich verriegelt, gaben seine Beine nach. Er schaffte es gerade noch bis zum Bett. Jetzt erlaubte er den Tränen, zu fließen, heiß und ätzend wie Säure, aber stumm. Niemand sollte etwas hören – und es am besten noch Sev... Professor Snape sagen.

Nein. Er würde seinen Schmerz ab jetzt allein tragen müssen. Blaise konnte ihn nicht noch einmal retten. Sein Freund hatte Besseres verdient als ständig von ihm zugejammert zu werden.

Es wurde Zeit, sein Herz zu verschließen.

Schmerz

Ja, und weiter gehts mit Draco und Severus... In diesem Kapitel wird es noch viel trauriger... aber haltet durch. Ich will jetzt nichts verraten, aber haltet trotzdem durch!
 

You on my skin

this must be the end

The only way you can love me

is to hurt me again

- HIM, Razorblade Kiss
 

Es ging gut. Es ging sogar besser, als er erwartet hatte.

Nach jener letzten Nacht hatte er zwei Tage geschwänzt, unter dem Vorwand, er sei krank. Als er danach wieder in den Unterricht gegangen war, hatte es weitere zwei Tage gedauert, bis er bei Professor Snape Unterricht hatte. Natürlich sah er ihn vorher schon, beim Essen in der großen Halle oder auf den Fluren.

Aber es war okay gewesen.

Sie waren sich gegenseitig ausgewichen, hatten gemurmelte Grüße getauscht, ohne einander anzusehen, und hatten acht gegeben, sich nicht zufällig zu berühren.

Und es war erstaunlich gut gelaufen. Er hatte sich in Arbeit gestürzt und bis spät in die Nacht gelernt, um sich abzulenken. Es fiel ihm immer noch schwer, ihn in Gedanken nicht mehr Severus zu nennen, aber es wurde besser. Er lernte, seine Gefühle weg zuschließen.

Etwas traf ihn an der Stirn und riss ihn aus seinen Gedanken Verärgert blickte er auf.

Blaise, der gerade ein weiteres Papierkügelchen knüllte, grinste ihn an.

„Draco, du weißt doch, dass du in Professor Snapes Unterricht nicht schlafen sollst.“

Draco antwortete nicht, sondern legte den Kopf auf die Arme und schloss die Augen. Er konnte nicht mehr wie früher an Professor Snapes Lippen hängen... Und es würde sowieso niemanden wundern, wenn sein Lehrer im seine Unaufmerksamkeit durchgehen ließe wie alles Andere auch.

Blaise beugte sich zu ihm hinüber. „Tut mir leid. Hab ich was falsches gesagt?“

Draco schüttelte nur den Kopf. Er wollte nicht darüber reden, merkte Blaise das denn nicht?

Nach dem Unterricht gingen sie schweigend nebeneinander her. Die Stille zwischen ihnen war anders als früher, gespannt und unbehaglich. Als wäre nichts zwischen ihnen gewesen.

Dieser Gedanke machte Draco traurig... Aber bei näherer Betrachtung war er gar nicht falsch. Er hatte sich überhaupt nur mit Blaise eingelassen, weil Professor Snape ihn abgewiesen hatte. Und als er das zweite Mal bei seinem Lehrer gewesen war, hatte das alles, was vorher geschehen war, ausgelöscht. Nichts hatte sich geändert, egal, was er sich vormachte. Es tat immer noch genauso weh.

Nur dass ihn diesmal niemand retten würde.

Als Blaise die Treppe zur großen Halle hinab stieg, ging Draco weiter geradeaus, ohne sich zu verabschieden oder ihm nur nachzusehen. Er wusste, das er unfair war, aber es war ihm egal. Inzwischen war ihm fast alles egal. Er konnte nicht bekommen, was er wollte, und etwas anderes wollte er nicht mehr.

In den letzten Tagen hatte er immer öfter zum Astronomieturm empor gesehen, wenn er außerhalb des Schlosses unterwegs war. Das letzte Mal war ihm der Gedanke durch den Kopf geschossen, das niemand einen Sturz von dort überleben konnte.

Irgendwie war es beunruhigend, wie beruhigend dieser Gedanke ihm erschien.

Er wanderte ziellos durch das Schloss, bahnte sich rücksichtslos seinen Weg durch die Schüler, die zum Mittagessen strömten. Er sah sie nicht; lief blind in einer Welt umher, die ihm verweigerte, was er am nötigsten brauchte und am heftigsten begehrte.

Aber er hatte sein Herz gekühlt, so dass es nichts mehr fühlte. Es war still; so still, dass ihm manchmal schien, als schlage es gar nicht mehr. Das Blut, das durch seine Adern floss, war Eiswasser.

Achtlos stieß er einen Erstklässler aus dem Weg. Er hörte kaum, dass der Junge vor Schmerz aufschrie.

Aber er hörte sehr wohl die strenge Stimme, die ihn zurück rief.

„Draco!“

Er erstarrte. Sein ganzer Körper wurde so kalt wie sein Herz. Kalt vor Wut. Wie konnte er es wagen.

Wie konnte er?

Er drehte sich um, langsam; seinen hochmütigsten Malfoy-Ausdruck auf dem Gesicht. Außer ihm, Professor Snape und dem Jungen war niemand auf dem Flur. „Was ist?“

„Ich habe dir eine Menge durchgehen lassen, aber das ging zu weit.“

Jedes Wort zerriss etwas in Draco. Professor Snape hatte seit jener Nacht nicht mehr mit ihm gesprochen – und jetzt schalt er ihn. Er hatte ihn zweimal zurückgewiesen, ihm zweimal das Herz gebrochen, und jetzt stand er da und tat, als wäre nichts gewesen.

Der Zorn in Draco wuchs mit jedem Schlag seines kalten Herzens. Aber er beherrschte sich. Wie er sich immer beherrscht hatte.

„Sie haben mir tatsächlich eine Menge durchgehen lassen, Professor.“ Er betonte das letzte Wort so hasserfüllt, dass er selbst überrascht war. „Zum Beispiel, dass ich es Ihnen verdammt noch mal ordentlich besorgt habe. Aber da Sie das ja offensichtlich schon vergessen haben, sehe ich keinen Grund, mich weiter mit Ihnen zu unterhalten.“

Es tat gut, das Erschrecken auf Professor Snapes Gesicht zu sehen. Den Zorn und den Schmerz. Es tat weh, ihn zu verletzen, und gleichzeitig fühlte er sich lebendig – fühlte überhaupt irgendetwas.

Draco wandte sich um und ging. Sein Lehrer rief ihn zurück, aber er drehte sich nicht einmal um. Schmerz und Hass wüteten in seiner Brust.

Oh, wie gut es getan hatte, Professor Snape etwas von dem Leid zurück zu zahlen, das er ihm, Draco, bereitet hatte... Und wie weh es getan hatte, das gleiche Leid auf dem Gesicht seines Lehrers zu sehen.

Wie knapp der Sieg gewesen war, den die Kälte in ihm über den Drang errungen hatte, Professor Snape um Verzeihung anzuflehen... Ihn zu berühren...

Draco spürte Tränen in sich aufsteigen; Tränen, die er diesmal nicht zurück halten könnte. Er stieß blindlings eine Tür auf. Sie führte in ein Bad, das scheinbar unbenutzt war. Kurz bevor er unter der Last, die er trug, zusammenbrach, klammerte er sich an einem Waschbecken fest und ließ den Tränen freien Lauf.
 

Ziemlich kurz... Aber ich werd versuchen, das nächste Kapitel so schnell wie möglich hochzuladen.
 

Liebe Grüße!!

So, jetzt gehts endlich weiter. Wegen der Kürze lade ich wieder zwei Kapitel nacheinander hoch.
 

Living is good

When you have someone to live with

Laughter is bad

When there’s no one there to share it with

Talking is bad

If you’ve got no one to talk to

Dying is good

When the one you love grows tired of you

- Ted Hawkins, “The Good and the Bad”
 

Er weinte lange und heftig, bis sich irgendwann die Tür hinter ihm öffnete.

Er verschwendete keine Zeit damit, sich die Tränen abzuwischen. Er zog seinen Zauberstab und fuhr herum

In der Tür stand Potter. Natürlich, wenn man schon am Boden lag, trat das Schicksal noch mal kräftig zu. Warum ausgerechnet Potter? Derjenige, vor dem er sich am allerwenigsten blamieren wollte?

Er konnte nicht sagen, wer den ersten Fluch abschoss. Vermutlich er selbst. Er wusste nur, dass er all seinen Hass, seinen Schmerz in seine Zauber legte. Er wollte ihn verletzen, wollte ihm Schmerzen zufügen, um seine eigene Trauer zu vergessen.

Potter wehrte sich natürlich, und gar nicht mal schlecht. Aber Draco war nicht nach spielen zu Mute. Er holte aus, um einen Cruciatus auszusprechen, als sich plötzlich eine Wunde in seiner Brust öffnete.

Im ersten Moment sah er nur das Blut, das aus ihm heraus strömte, und fragte sich, wo all das Rot herkam. Potter sah genauso verwirrt aus, wie er sich fühlte.

Dann kam der Schmerz. Er verbiss sich einen Schrei, aber einen Laut der Pein konnte er nicht zurückhalten. Sein Zauberstab fiel zu Boden.

Nebel zog um ihn auf. Seine Beine gaben nach, und er fiel auf die Knie. Gleichzeitig fühlte er sich sehr leicht. Er hob eine Hand – wie langsam sie sich bewegte! - und legte sie in die Wunde, weil er glaubte, er müsse sein Herz berühren können. Schlug es noch?

Ja, bis zum letzten Augenblick. Aber für wen? Nicht für ihn, das wusste er noch. Aber seinen Namen hatte der Nebel um ihn schon verschlungen... Da war nur noch ein Gesicht... Ein edles, strenges Gesicht... Er erinnerte sich an Schmerz, an Verzweiflung... Aber jetzt war es vorbei. Der Nebel wurde immer dichter, und Draco schloss die Augen und überließ sich den Berührungen der kalten Schwaden. Als er schon in die Dunkelheit hinab sank, hörte er wie aus weiter Ferne ein hallendes Geräusch. Dann schloss sich der Nebel um ihn und zog ihn fort. Und endlich hörte der Schmerz auf.
 

Ha. Nehmt das. So, gleich gehts weiter.

Hilfe

So, weiter gehts. Viel Spaß!!
 

So viel kaputt

aber so vieles nicht

Jede der Scherben

spiegelt das Licht

So viel kaputt

aber zwischen der Glut

zwischen Asche und Trümmern

war irgendwas gut

- Wir Sind Helden, “Kaputt”
 

Severus wusste nicht genau, wie lang er schon an Dracos Krankenbett saß. Er war gekommen, sobald sein Unterricht vorbei war, und jetzt dämmerte es bereits. Das schwindende Licht des Wintertags tauchte das Krankenzimmer in ein tiefes, ruhiges Blau. Die einzige Lichtquelle war eine Kerze, die auf Dracos Nachttisch brannte.

Er betrachtete Dracos regloses Gesicht. Allein der goldene Schimmer des Kerzenlichts auf seinen Wimpern ließ Severus schaudern. Er seufzte, erhob sich und trat ans Fenster.

Es schneite schon wieder, aber diesmal gefiel Severus der Anblick der großen Flocken. Zusammen mit der Stille im Krankenzimmer hatten sie etwas Beruhigendes an sich.

Draco gab ein leises Geräusch von sich und bewegte sich im Schlaf.

Wachte er auf?

Nein. Seine Augen waren noch immer geschlossen, und sein Gesicht sah so friedlich aus, dass Severus sich beinahe einreden konnte, er schliefe tatsächlich – wären da nicht die Bilder gewesen, die immer noch auf seiner Seele brannten. Er war gerade noch rechtzeitig gekommen, um Schlimmeres zu verhindern. Aber er vermutete, dass er noch lange von Dracos Wunden träumen würde.

Er ballte die Fäuste. Potter konnte von Glück sagen, dass Dracos Rettung Vorrang gehabt hatte, sonst hätte er, Severus, ihn zu Boden geschlagen. Nun ja, im Nachhinein betrachtet, war es besser, dass das nicht geschehen war, aber manchmal kam ihm immer noch das Bedürfnis, Potter den Cruciatus auf den Hals zu hetzen.

Was für ein abscheulicher Junge.

Er hob die Schultern und musste ein wenig über sich selbst lächeln. Letztendlich war Draco nichts passiert, und er sollte nicht so viel Zeit damit vergeuden, an Potter zu denken.

Draco murmelte etwas. Unter seinen Lidern zuckten seine Augen hin und her. Ob er wohl bald aufwachen würde?

Der Gedanke erfüllte Severus mit Freude und Schrecken gleichermaßen. Natürlich wollte er, dass Draco wieder gesund wurde, aber er wusste nicht, wie er sich ihm gegenüber verhalten sollte.

Während der langen Stunden, die er an Dracos Bett verbracht hatte, hatte er sich dazu gezwungen, seine Gefühle zu erforschen. Dracos Verletzung hatte ihn nicht nur erschreckt, sie hatte ihn bis ins Mark getroffen. Plötzlich hatte er sich der Möglichkeit von Dracos Tod stellen müssen. Er hatte ihn in den Krankenflügel gebracht, und die Minuten, in denen Madam Pomfrey ihn untersuchte, waren ihm wie Stunden vorgekommen. Die Angst um Draco hatte wie etwas Lebendiges an ihm gefressen. Als die Krankenschwester endlich verkündete, dass er leben würde, schien es Severus, als würde ihm mit diesen Worten ein neues Leben verliehen – zusammen mit der Ermahnung, diesmal auf das Acht zu geben, was er liebte.

Und das tat er. In jeder freien Minute saß er an Dracos Bett und wartete darauf, dass er aufwachte. Auch wenn er nicht wusste, wie er es ihm sagen sollte – wenn Draco ihn noch wollte, würde er ihm gehören.

Merkwürdig, wie leicht sein Herz sich bei diesem Gedanken anfühlte, obwohl es doch all die Tage zuvor so schwer und müde gewesen war.
 

Irgendwann später, als es dunkel war, öffnete sich die Tür zum Krankenzimmer. Blaise kam leise hineingeschlüpft und trat an Severus' Seite.

„Wie geht es ihm?“

Severus fühlte sich in Blaise' Gegenwart immer noch ein wenig befangen. Aber der Junge hatte viele Stunden gemeinsam mit ihm an Dracos Bett gewacht und ihm dabei erklärt, was zwischen Draco und ihm gewesen war. Dabei hatte er so oft betont, dass Draco eigentlich ihn, Professor Snape liebte, dass Severus es ihm schließlich verboten hatte. Aber er hatte erkannt, dass es tatsächlich nur Freundschaft war, die Draco und Blaise verband, auch wenn er persönlich es ein wenig seltsam fand, dass Freunde miteinander schliefen.

„Vorhin dachte ich, er wacht auf. Lange kann es nicht mehr dauern, das sagt auch Madam Pomfrey.“

Blaise nickte und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Aus seiner Tasche zog er ein Buch, das er auf Dracos Decke legte.

„Darf ich sie etwas fragen, Professor?“ Blaise legte den Kopf schräg und sah ihn an.

Severus hob die Schultern. „Ich muss ja nicht antworten.“

Blaise grinste, wurde aber gleich darauf wieder ernst. „Haben Sie sich schon entschieden?“

Severus blickte aus dem Fenster hinaus in die Dunkelheit. Ja, er hatte sich entschieden, in dem Moment, in dem er sicher war, dass Draco überleben würde. Aber er fand keine Worte dafür.

„Verstehe.“ Blaise sagte Blaise enttäuscht, als Severus nicht antwortete.

„Unsinn! Sie verstehen überhaupt nichts!“ fuhr Severus ihn an. „Ich...“ Er rang nach Worten. Wie sollte er nur ausdrücken, was er fühlte?

Blaise schüttelte den Kopf. „So wird das nichts, fürchte ich. Sie werden mit Draco reden müssen, wenn er aufwacht. Sonst können Sie ihn vergessen.“

„Seien Sie nicht so unverschämt!“ Ein wenig schämte Severus sich dafür, dass er seine Unsicherheit so an Blaise ausließ, aber der lächelte nur flüchtig.

„Schreien Sie mich ruhig an, wenn Ihnen das hilft, aber das wird Sie bei Draco nicht weiterbringen. Sie haben ihn verletzt und müssen sich bei ihm entschuldigen.“

„Ihn verletzt?“ Irgendwie hatte Severus das Gefühl, dass er und Blaise von verschiedenen Personen sprachen.

Blaise blickte ihn ungläubig an. „Sie haben ihn zweimal abgewiesen! Was glauben Sie, wie er das findet? Gefreut hat er sich nicht, das kann ich Ihnen sagen.“

Scham stieg in Severus auf, brennend wie Säure. „Aber er hätte doch bleiben können!“

Blaise rollte mit den Augen. „Himmelherrgott nochmal, Draco ist stolz! Und nachdem sie ihm das erste Mal die kalte Schulter gezeigt haben, wollte er einfach ein wenig gebeten werden! Vielleicht hat er sich selbst eingeredet, dass er nur tut, worum Sie ihn gebeten haben, aber eigentlich wollte er nur eines: Nämlich, dass sie auch mal zu ihm kommen und er sich Ihre Aufmerksamkeit nicht jedes Mal mit Sex verdienen muss!“

Severus war sehr dankbar dafür, dass der Raum nur von einer einzigen Kerze erhellt wurde. Er hätte sich niemals träumen lassen, dass er irgendwann sein Liebesleben mit einem Schüler diskutieren würde.

Andererseits hätte er sich überhaupt niemals träumen lassen, dass er je ein Liebesleben haben würde, schon gar nicht so eins.

Er räusperte sich. „Und was soll ich Ihrer Meinung nach tun?“

Blaise schlug die Hände vors Gesicht. „Ich rede gegen eine Wand! (Die meinem Zaubertränke-Lehrer erstaunlich ähnlich sieht.) Was habe ich gerade gesagt? Entschuldigen Sie sich! Sagen Sie ihm, was Sie für ihn empfinden!“

„Seien Sie nicht so theatralisch“, erwiderte Severus trocken. Blaise ignorierte seinen Einwand.

Sie schwiegen eine Weile, dann überwand sich Severus und fragte: „Woher wissen Sie... meinen Sie zu wissen, dass Draco so empfindet? Hat er es je zu ihnen gesagt?“

Blaise blickte ihn mit nachdenklich gerunzelter Stirn an. Severus konnte förmlich sehen, wie er in Gedanken jedes Gespräch mit Draco noch einmal durch ging. Dann schüttelte er den Kopf. „Nein, zu mir nicht. Aber ich bin mir trotzdem sicher, ich kenne ihn.“

Severus verbiss sich die Frage, woher.

Blaise strich sich das Haar aus der Stirn. „Hat er Ihnen gegenüber nie eine Andeutung gemacht?“

Severus wollte schon den Kopf schütteln, aber dann traf es ihn wie ein Schlag. Was hatte Draco in jener letzten Nacht gesagt?

Es ist mehr als nur Lust...

Severus hatte dem kaum Beachtung geschenkt; hatte, um ehrlich zu sein, völlig vergessen, dass Draco etwas Derartiges gesagt hatte.

Konnte es sein? Konnte es tatsächlich sein? War dies wirklich Dracos Art gewesen, ihm zu sagen, dass er ihn liebte?

Obwohl seine Augen trocken waren, musste ihm doch anzusehen sein, wie er sich fühlte, denn Blaise legte ihm die Hand auf den Arm. Zum ersten Mal war sein Gesichtsausdruck ernst und mitfühlend.

Dann sprang er plötzlich auf und zog seine Hand fort.

„Draco! Bist du endlich aufgewacht? Und ich dachte schon, ich wär' dich endgültig los.“

Draco lächelte schwach. Das Kerzenlicht vergoldete sein blasses Gesicht. „Schön zu wissen, dass man noch Freunde hat.“
 

Ta-daaa! So, ab jetzt geht's aufwärts! ^^

Ein langgehegter Wunsch

So, und hier ein weiteres Kapitel! Ich hoffe, es macht euch beim Lesen genauso viel Spaß wie mir beim Schreiben!
 


 

You caught me off guard

Somehow you reached me

Where I thought I had nothing left inside

I've learned my lesson I've been edified

In matters of the heart

- Tracy Chapman, „Matters of the Heart“
 

Draco war kalt.

Das war die erste Empfindung, seit der Nebel sich gelichtet hatte. Um ihn herum war es dunkel, ihm war kalt und er fragte sich langsam, was das alles sollte. War das hier eine Nahtod-Erfahrung? Dafür fiel sie aber ziemlich mickrig aus.

Man hätte mir wenigstens ein strahlendes Licht oder eine allwissende Stimme gönnen können.

Aber langsam sickerte Licht in die Dunkelheit, und ihm wurde ein wenig wärmer. Irgendwann wurde ihm bewusst, dass er auf etwas lag; auf etwas Weichem. War er nun tot oder nicht?

Dann hört er die Stimmen, laut, aber nicht unangenehm.

Eigentlich war nur eine Stimme laut, die andere umso leiser und befangener.

Konnte es sein? Konnte diese Wärme, die sich plötzlich in ihm ausbreitete, wirklich mehr sein als das Ergebnis eines Wunschtraums?

War Severus wirklich hier?

Er konzentrierte sich, aber seine Sinne schienen noch halb zu schlafen. Jetzt war wieder die andere, hellere und lautere Stimme am Zug – das war Blaise! Er sprach über ihn, Draco... Dann folgte Stille. Hatte er sich getäuscht? Nein, da war sie wieder, diese dunkle, kontrollierte Stimme. Nur, dass sie jetzt ein wenig angeknackst klang...

Bewegt. Ja, das war das richtige Wort.

Draco zwang seine Augen, sich zu öffnen, denn er wollte ihn sehen.

Severus...

„Draco! Bist du endlich aufgewacht? Und ich dachte schon, ich wär' dich endgültig los.“ Blaise.

Draco musste lächeln. Klar, wer sonst?

„Schön zu wissen, dass man noch Freunde hat.“

Blaise war so schön wie eh und je. Das Kerzenlicht tat das Seinige dazu; ließ in seinem blonden Haar goldene Funken glühen und seine Wimpern golden leuchten. Aber selbst Blaise' Schönheit konnte Draco nicht so anrühren wie die große, finstere Gestalt, die am Fenster stand und auf ihn hinabsah.

Severus. Mein Herz... Severus.

Okay, ich glaube, ich will doch sterben. Lasst mich zurück!

Er sah stumm zu Severus auf, konnte nicht fassen, dass er ihn tatsächlich noch einmal sehen konnte. Wo war nur die Kälte hin, wo der Hass, die ihn erfüllt hatten? Hatte die Nähe zum Tod das alles weg gewischt?

Wenn er Severus jetzt anblickte – und das tat er ausgiebig, oh ja – dann war in ihm nur Liebe, die ihn erfüllte und wärmte wie eine stetig brennende Flamme.

Sein Lehrer erwiderte seinen Blick aus den dunklen Augen, die Draco so sehr liebte. Aber sie hatten sich verändert. Alles Stumpfe, alles Gleichgültige war aus ihnen gewichen. Obwohl Severus' Gesicht ausdruckslos war, schien in seinen Augen ein Licht zu sein – das gleiche Licht, das auch Draco in sich spürte.

Blaise räusperte sich. Als Draco seinen Blick mit Mühe von Severus losriss, sah er gerade noch, wie Blaise' anzügliches Grinsen zu einem warmen Lächeln wurde. „Tja, wie ich sehe, bin ich hier wohl überflüssig... Ich muss eh noch Hausaufgaben machen.“ Er erhob sich. „Und denken Sie daran was ich ihnen gesagt habe, Professor.“

Severus warf ihm einen finsteren Blick zu. „Seien sie vorsichtig, Mr. Zabini.“

Blaise hängte sich seine Tasche über die Schulter, schenkte Professor Snape ein letztes strahlendes Lächeln, zwinkerte Draco zu und verließ den Krankenflügel.

Draco blickte ihm kopfschüttelnd nach. „Ich wusste gar nicht, dass Blaise so abgedreht ist.“

Severus hob fragend die Augenbrauen.

„Das Slytherins keinen Respekt vor Lehrern haben, ist ja nichts Neues... Aber dass er sich traut, so mit... Ihnen umzuspringen...“

Severus hatte das winzige Zögern in seiner Stimme wohl bemerkt. Als er antwortete, war seine Stimme dunkel und... zurückhaltend? War es das? Lag nicht sogar ein wenig Scheu darin?

„Ich habe dich doch gebeten, mich bei meinem Vornamen zu nennen.“

Draco sah überrascht zu ihm auf. Er wollte es ihm eigentlich nicht so leicht machen, aber hey – wer konnte da noch hart bleiben?

Gott, wie er ihn liebte.

Er lächelte Severus an und versuchte, nicht darauf zu achten, wie schmerzhaft schnell sein Herz plötzlich schlug.

Allerdings verschwand sein Lächeln wieder und wurde zu einer entsetzten Grimasse, als sich Severus plötzlich vor seinem Bett auf ein Knie niederließ und seine Hand ergriff.

„Um Himmels Willen, Severus, was machst du denn da? Steh' auf!“

Aber Severus schüttelte den Kopf. „Es fällt mir schwer, dir zu sagen, was ich jetzt sagen werde, also hör mich bitte an.“ Er holte tief Luft. „Draco, es tut mir leid. Ich habe nie... niemals gedacht, dass es dich so treffen könnte. Ich war zu sehr damit beschäftigt, meine eigenen Emotionen unter Kontrolle zu halten.

Aber damit ist es jetzt vorbei.“ Er blickte Draco fest in die Augen.

Draco wurde schwindlig. Lag das am Blutverlust oder an Severus?

„Draco, ich liebe dich. Wenn du noch...“ Severus wollte noch weitersprechen, aber Draco unterbrach ihn.

„Kein Wort mehr, Severus, und steh endlich auf!“ Zu seiner großen Erleichterung erhob sein Lehrer sich endlich und nahm auf einem der Stühle Platz, die neben Dracos Bett standen.

Aber er ließ Dracos Hand nicht los.

„Severus, was soll denn das? Du hättest ganz normal mit mir reden können!“

Severus lächelte nur sein schmales Lächeln. „Ich wollte einen angemessenen Rahmen schaffen.“

Da konnte Draco nicht anders als zu lachen. Er lachte so lange, bis die Narbe in seiner Brust zu schmerzen begann und er sich beruhigen musste.

„Hör mal, Severus, wenn du mich wirklich liebst, sorgst du dafür, dass ich den Krankenflügel verlassen kann.“ Draco strich sich eine Strähne aus der Stirn. „Ich hasse es, hier zu sein. Ich will zurück in mein Zimmer.“

Severus nickte. „Ich rede mit Madam Pomfrey. Zieh dich inzwischen an.“ Er schritt mit wehendem Umhang davon.

Draco stieß in einem lagen, zittrigen Atemzug die Luft aus.

Herr im Himmel...

Ein Liebesgeständnis von Professor Snape... Wenn das kein Erlebnis war.

Er legte eine Hand auf seine Brust, in der sein Herz immer noch raste. Er brauchte nur ein paar Augenblicke ohne Severus' atemberaubende Gegenwart; nur ein paar Augenblicke, in denen er sich wieder fangen konnte. Aus irgendeinem Grund reagierte er auf Severus' Gegenwart wieder genauso wie... vorher. Bevor sie das erste Mal miteinander geschlafen hatten. Er war wieder genauso aufgeregt, genauso nervös...

Aber dazu gab es ja keinen Grund. Severus gehörte ihm, ihm allein. Bei dem Gedanken hüpfte sein Herz vor Freude.

Draco begann langsam, sich anzuziehen. Severus kam aus Madam Pomfreys Büro zurück, als Draco gerade seine Hose überstreifte. Sein Lehrer sah aus, als würde er sie ihm gern gleich wieder ausziehen, nur leider war Draco nicht nur viel zu schwach für ein bisschen Spaß, sondern Madam Pomfrey kam hinter Severus hergewuselt.

„Junger Mann, das Hemd können Sie gleich auslassen. Bevor Sie gehen können, muss ich Sie erst mal untersuchen.“

Über Dracos Brust gebeugt, begutachtete sie die Narben ausgiebig. Draco tauschte über ihren Rücken einen Blick mit Severus. Wie gut es tat, ihn anzusehen ohne ihn hassen zu müssen... Und wie gut es tat, zu wissen, dass Severus ihn liebte.
 

Jaaa, die Sache mit dem Kniefall... ehrlich, ich hab mit mur gerungen, und mir ist klar, dass ich damit hart an der Grenze zu OOC bin, aber hey - es musste einfach sein.
 

Alles Liebe!

Warme und vertraute Stille

So, endlich kann ich ein neues Kapitel ins Netz stellen... Ich hoffe, die lange Wartezeit hat euch nicht allzusehr zugesetzt! ^^
 

Remembering

Your touch

Your kiss

Your warm embrace

I'll find my way back to you

If you'll be waiting

[...]

In a place that's warm and dark

In a place where I can feel the beating of your heart

- Tracy Chapman, “The Promise”
 

Der Gemeinschaftsraum der Slytherins war leer, als sie ihn betraten. Es war wohl gerade Zeit für das Abendessen, aber Draco hatte überhaupt keinen Hunger.

Zumindest nicht auf Essen, dachte er mit einem Lächeln.

Als er sein Zimmer betrat, spürte er Severus' Zögern. Er blieb auf der Schwelle stehen, kaum mehr als ein schmaler Schatten in der Dunkelheit. Draco beachtete ihn vorerst nicht, sonder ließ mit einem Schlenker seines Zauberstabs die Kerzen aufleuchten, die überall im Zimmer verteilt standen. Erst dann wandte er sich zu seinem Lehrer um.

Severus' Gesicht lag immer noch im Schatten. Draco blickte ihn lange an, ohne etwas zu sagen. Langsam war es an der Zeit, dass Severus zu ihm kam.

Bitte, du Idiot, dachte er, jetzt komm schon. Bitte! Ich will dich bei mir haben, aber noch mal werde ich nicht um dich betteln.

Bitte...

Schließlich räusperte sich Severus. „Glaubst du wirklich, dass es funktionieren kann?“ fragte er heiser.

Draco lächelte. „Es wird funktionieren müssen. Sonst springe ich vom Astronomieturm.“

Severus war anzusehen, dass er diese Bemerkung nicht besonders lustig fand, aber das kümmerte Draco nicht. Denn auf dem Flur hörte er schon die ersten Stimmen. Seine Mitschüler kamen vom Abendessen zurück. Wenn er verhindern wollte, dass Severus sich unter einem fadenscheinigen Vorwand verabschiedete und ihn allein ließ, musste er schnell handeln – und seinen Vorsatz über Bord werfen.

Aber vielleicht musste es so sein. Vielleicht war es seine Aufgabe, Severus dazu zu bringen, sich ihm zu öffnen, ihm zu trauen... Und sich selbst zu trauen.

Immerhin hatte sein Lehrer, soweit er wusste, noch nie eine engere Beziehung zu jemandem gehabt als die recht lockere Freundschaft mit seinem, Dracos Vater.

Na gut, dann zeige ich dir, was es heißt, zu lieben und geliebt zu werden.

Er streckte eine Hand nach Severus aus. „Jetzt komm schon her, bevor die Anderen dich noch hier sehen.“

Sein Lehrer trat ein und schloss die Tür hinter sich, und Draco, der ihn nicht in die Verlegenheit bringen wollte, dumm herum zu stehen, umarmte ihn. Er reichte Severus gerade bis ans Schlüsselbein, aber es war ihm sogar angenehm, dass er kleiner war als sein Lehrer. Er fühlte sich geborgen und sehr warm.

Mit einem Arm erwiderte Severus die Umarmung, mit dem anderen strich er durch Dracos Haar.

So standen sie; Draco wusste nicht, wie lange. Er hatte auf jeden Fall nicht das Bedürfnis, sich je wieder aus dieser Umarmung zu lösen. Es war schön, Severus einfach nahe zu sein.

Irgendwann erwachte er wie aus einem Traum, als Severus seine Lippen auf Dracos Kopf drückte. Ja, erwachen traf es gut, denn er war tatsächlich ein wenig eingedöst. Offensichtlich hatte die Verletzung ihn doch stärker geschwächt, als er gedacht hatte.

Er schenkte Severus ein Lächeln und musste gleich darauf gähnen. Zu seiner Überraschung ließ sein Lehrer ihn plötzlich los und wandte sich von ihm ab. Draco, der die Augen immer noch nicht richtig auf bekam, runzelte die Stirn.

„Was ist denn?“ Er hörte selbst, wie ungeduldig er klang, und schämte sich dafür.

Severus warf ihm einen flüchtigen Blick zu und konzentrierte sich dann wieder auf den Bettpfosten. „Wenn du mich so ansiehst...“ Er suchte nach Worten. „Dafür bist du noch zu schwach.“

Draco musste sich bemühen, sein selbstgefälliges Grinsen zu einem Lächeln werden zu lassen. „Ich mach dich heiß, hm? Was ist daran so schlimm? Immerhin bist du ja nicht verletzt.“

„Aber ich will es nicht!“ fuhr Severus auf. Jetzt starrte er Draco an, finster und eindringlich, die Hände zu Fäusten geballt. „Verstehst du, ich will dich nicht immer nur als... als Objekt betrachten! Dafür bist du viel zu...“ Er brach ab, aber sein Blick ließ Draco nicht los.

Draco blinzelte. In seinen Augen brannten Tränen, aber er lächelte. Musste einfach lächeln, so glücklich war.

Er trat zu seinem geliebten, geliebten Severus, drückte ihn so fest an sich wie er konnte, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Er fand keine Worte für das was er fühlte, für diese Bejahung, für die Dankbarkeit und die unendliche Liebe, und so versuchte er, das alles in den Kuss zu legen.

Offensichtlich gelang es ihm recht gut, denn als sie sich voneinander lösten, atmete Severus schwer.

„Draco...“

„Ist schon okay, Severus. Ich fänd's noch viel schlimmer, wenn ich dich gar nicht anmachen würde.“

Severus hob die Brauen, aber Draco setzte sein lieblichstes Lächeln auf und strich ihm mit den Fingerspitzen über die Wange.

„Ich meine es ernst, Severus. Ich finde es schön, wenn du mich begehrst. Und ich fühle mich deswegen überhaupt nicht... erniedrigt oder so.“

Severus erwiderte nichts, aber Draco verstand es. Manchmal war es einfach zu schwer, die richtigen Worte zu finden.

Und in genau solchen Momenten war es an der Zeit, Taten sprechen zu lassen.

Was Draco auch voller Hingabe tat.
 

Ich hoffe, es hat euch gefallen! Bis zum nächsten Mal.

Blaise' Geheimnis

Ist das denn zu glauben? Jetzt ist es auf einmal schon vorbei, obwohl es mir vorkommt, als hätte ich erst gestern mit dem Schreiben angefangen... Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um noch mal allen treuen Lesern zu danken. Leute, ihr habt mich gerettet. Ehrlich. Ohne euch wäre ich verloren, und ich werde euch vermissen. Danke.
 

Okay, here we go:
 

Long as the days in the summertime

Deep as the winedark sea

I will keep your heart with mine

Till you come to me.

- Loreena McKennitt, „Penelope's Song“
 

Draco blickte zur Uhr – mindestens das dritte Mal in den letzten fünf Minuten. Unglaublich, wie langsam die Zeit heute verging! Immer noch eine halbe Stunde bis zum Abendessen...

Heute begannen die Weihnachtsferien, der Großteil der Schüler würde nach Hause fahren... Und er würde viel mehr Zeit mit Severus verbringen können.

Allein der Gedanke daran entfachte erneut die Glut der letzten Nacht. Das fehlte ihm gerade noch, dass er hier im Gemeinschaftsraum feststeckte und dann auch noch heiß wurde... Er musste sich irgendwie ablenken.

„He, Blaise, fährst du eigentlich nach Hause?“

Blaise, der neben ihm saß, strich sich das Haar aus der Stirn und schüttelte den Kopf. „Ich bin froh, wenn ich meine Eltern los bin. Freiwillig geh ich da bestimmt nicht hin.“

Draco nickte. Dann fiel ihm etwas ein. „Du schuldest mir noch eine Geschichte, Blaise.“

Sein Freund runzelte die Stirn.

„Du wolltest mir erzählen, nach wem du Ausschau gehalten hast, wenn ich dir von... ihm erzähle.“ Er nannte Severus niemals in der Öffentlichkeit beim Namen. Sie konnten unmöglich das Risiko eingehen, entdeckt zu werden.

Aber dies war sein letztes Jahr in Hogwarts. Und dann...

Er wagte nicht, den Gedanken zu beenden.

Blaise biss sich auf die Lippen. „Da war nichts, Draco. Ich habe nur aus dem Fenster gesehen.“

Draco würdigte diese schlechte Lüge nicht einmal einer Antwort, sondern sah Blaise nur mit gehobenen Brauen an.

Blaise wurde rot.

Dass ich das noch erleben darf!

„Na schön, ich erzähl's dir, aber nicht hier. Lass uns in mein Zimmer gehen.“

Draco folgte ihm und versuchte die Erinnerung daran zu verdrängen, was hier alles zwischen ihm und Blaise passiert war.

Blaise setzte sich aufs Bett und überließ Draco den Stuhl vor dem Schreibtisch. „Eigentlich war es nichts Besonderes...“ Aber seine Stimme strafte ihn Lügen. „Er war da und hat nach mir gesehen. Mein Er.“

Draco lächelte, zog die Knie an und legte das Kinn darauf. „Erzähl mir von ihm. Immerhin bin ich dein bester Freund.“

Blaise fuhr sich durch die Haare. „Hm, das ist gar nicht so einfach... Er ist sehr ruhig... Außer wenn wir – du weißt schon.“ Er grinste. „Oder wenn er wütend wird. Er ist sehr jähzornig... ja, das auch. Aber er hat etwas an sich... Er beschützt mich. Gott, ich kann dir gar nicht erzählen, wie oft er mich schon aus irgendwelchen blöden Situationen befreit hat. Einmal bin ich in London von ein paar Typen überfallen worden, die... Naja, du weißt schon.“ Er schauderte. „Da ist er aus dem Nichts aufgetaucht. Ich glaub nicht, dass er appariert hat, man hat zumindest nichts gehört... Auf jeden Fall war er plötzlich da und hat sie vertrieben. Ich glaube, wenn ich ihn nicht davon abgehalten hätte, hätte er sie umgebracht. Er war so wütend.“ Blaise blickte ins Leere, und seine Augen hatten sich verdüstert. „Damals hat er mir gesagt, dass er mich mein ganzes Leben beschützen wird... Dass ich das einzige Bindeglied zu seinem Verstand bin... Zu seiner geistigen Gesundheit.

Dass ich ihn zum Menschen gemacht habe.“

Blaise blinzelte und blickte mit einem schwachen Lächeln auf. „Ach, hallo Draco, du bist ja noch da.“

Draco grinste. „Und du hast mit mir geschlafen, während du mit ihm zusammen warst?“

Blaise hob die Schultern. „Ich hab ihm von dir und Snape erzählt... Er besucht mich nachts, manchmal. Er meinte, ich solle dich trösten, wenn – und wie – ich wolle, denn er könne in der nächsten Zeit nicht kommen. Und er wolle ja nicht, dass ich aus der Übung komme.“

„Was?“

Blaise hob die Schultern. „Tja, so ist er eben. Außerdem hast du ja am wenigsten Grund, dich zu beklagen.“

Draco grinste. „Stimmt. Wie heißt er denn?“

Blaise seufzte und lächelte. „Tom. Er heißt Tom.“

Draco verzog das Gesicht. „Tom? Was für ein gewöhnlicher Name...“

„Sag ihm das nicht ins Gesicht! Ich glaube, ich bin der einzige, der ihn überhaupt so anreden darf.“

Dracos Antwort blieb ihm im Hals stecken, als es endlich sieben schlug. Er sprang auf. „Los, komm, lass uns zum Abendessen gehen.“

„Du kannst es wohl kaum erwarten, oder?“ Blaise seufzte. „Ach ja, die junge Liebe...“

„Halt die Klappe und beeil' dich!“ rief Draco, der schon den Gemeinschaftsraum durchquerte. Als Blaise ihn eingeholt hatte, fügte er hinzu: „Übrigens will ich deinen mysteriösen Tom so schnell wie möglich kennen lernen. Immerhin weißt du alles über ihn – meinen ihn – und ich überhaupt nichts.“ Aber angesichts von Blaise' Grinsen hielt er inne. „Was hast du denn? Grins nicht so blöd.“

Blaise lachte. „Aber ich kann nicht anders blöd grinsen. Außerdem kennst du ihn schon.“

Draco blieb stehen. „So ein Quatsch. Ich kenne keinen Tom.“

Als einzige Antwort erhielt er ein höchst merkwürdiges Lächeln.

Kaum saßen sie am Slytherin-Tisch klatschte Blaise sich hastig etwas Essen auf den Teller. Amüsiert betrachtete Draco die eigenwillige Mischung, die dabei herauskam: vier verschiedene Beilagen, von denen drei aus Kartoffeln bestanden.

„Wieso hast du es denn so eilig?“

Blaise würgte einen Mund voll Kartoffelbrei hinunter. „Hab ich dir das nicht erzählt? Tom kommt heute Abend und will mich draußen treffen. In einer Viertelstunde.“

Draco seufzte. „Na toll, du gehst dich amüsieren und ich muss noch ewig warten, bis er Zeit für mich hat.“ Er schnitt ein Stück von seinem Hackbraten ab. „Du könntest mir wenigstens deinen Freund vorstellen.“

Blaise ließ seine Gabel in das Mischgemüse fallen. „Auf keinen Fall! Er will niemanden sehen!“

„Außer dir natürlich...“

„Vergiss es, Draco. Das geht nicht. Er würde furchtbar wütend werden!“ Blaise nahm nahm einen Schluck Tee.

„Himmel, Blaise, du hörst dich an wie eine misshandelte Ehefrau.“ Okay, das war nicht nett. Aber Draco hasste es, wenn man ihm etwas abschlug. Und er war verdammt noch mal neugierig.

Aber anstatt wütend zu werden, lächelte Blaise. „Er würde mir nie etwas tun. Ich habe keine Angst vor ihm, aber ich habe es viel lieber, wenn er lacht.“

Aua. Draco schämte sich für sein Benehmen. Blaise' offene Art, ihm seine Grenzen zu zeigen, war umso unangenehmer, weil sie frei von Vorwürfen war.

Na toll. Seine Scham hatte seine Laune nicht gerade gehoben.

Blaise berührte kurz seine Schulter. „Komm schon, Draco, mach nicht so ein Gesicht. Immerhin fangen heute die Ferien an. Außerdem... Ich glaube nicht, dass Tom was dagegen hätte, wenn mein bester Freund mich zur Tür bringt und dabei zufällig einen Blick auf ihn erhascht.“ Er machte ein unschuldiges Gesicht, was ihm mit den blauen Augen und dem blonden Haar ziemlich gut gelang.

Draco grinste.

Also begleitete Draco ihn in die Eingangshalle. Sie hielten in der Tür, die auf die Ländereien hinaus führte, und taten so, als würden sie zum Abschied ein paar Worte wechseln.

„Da drüben, beim Tor. Siehst du ihn?“ Blaise strich sich das Haar aus der Stirn und tat so, als lache er über einen Witz von Draco.

Draco spähte in die Dämmerung hinaus. Gegen den hellen Untergrund des Schnees hob sich eine schmale, dunkle Gestalt ab, die reglos hinter dem Tor stand. Außerhalb der Ländereien von Hogwarts. Über die Entfernung und in der aufkommenden Dämmerung konnte Draco gerade noch ein blasses Gesicht und dunkle Haare erkennen.

Er sah sehr einsam aus, wie er da stand und zu ihnen herüber sah, wie ein Kind, mit dem niemand spielen wollte.

„Ja, ich sehe ihn. Wie kommst du darauf, dass ich ihn kenne?“

Blaise verdrehte die Augen. „Mann, Draco, hast du letzte Nacht dein Gehirn in Professor Snapes Bett gelassen? Wenn du ihn nicht selbst erkennst, helfe ich dir auch nicht.“ Und damit winkte er ihm zum Abschied zu, wirbelte herum und lief zu Tom.

Draco blickte ihm gedankenverloren nach. Blaise blieb stehen, als er seinen Freund erreicht hatte, und Tom überwand den letzten Abstand zwischen ihnen und drückte Blaise an sich. Dann schob er ihn von sich fort, um ihn genau in Augenschein zu nehmen. Blaise lachte und sagte etwas, aber Draco hörte nur seine Stimme, die Worte verstand er nicht. Tom erwiderte etwas, dann legte er den Arm um Blaise' Schultern, und sie gingen davon.

Irgendwie kam er Draco doch bekannt vor, aber er konnte ihn beim besten Willen nicht einordnen. Grübelnd starrte er in die heraufziehende Nacht, bis jemand neben ihm auf die Türschwelle trat.

Draco wandte sich um.

Severus.

Sein Herz machte einen Hüpfer, aber trotzdem war das Lächeln, dass er ihm zuwarf, nur flüchtig – ein Lächeln, mit dem ein Schüler seinen Lieblingslehrer begrüßte, aber keineswegs mehr. Severus erwiderte den Gruß ebenso nachlässig und blickte dann hinaus in die Dämmerung.

„Ist das nicht Blaise?“

„Hm. Und ich versuche gerade, heraus zu bekommen, wer das neben ihm ist... Blaise ist mit ihm zusammen, aber er will nicht, dass ich seinen Freund sehe... Aber er kommt mir so bekannt vor...“

Severus blickte zu ihm hinunter. „Hat er Ihnen nicht gesagt, wie er heißt?“

Draco hob die Schultern. „Doch, aber das ist ja das Komische. Er heißt Tom, und Blaise ist der festen Überzeugung, dass ich ihn kenne... Aber ich kann ihn einfach nicht einordnen.“

Auf Severus' Gesicht breitete sich ein merkwürdiges Lächeln aus. „Dann stellen Sie ihn sich etwas größer vor; dünner und kahlköpfig. Und mit roten Augen“

Das Bild, das vor Dracos innerem Auge Gestalt annahm, ließ ihn schlucken. Ungläubig wandte er sich zu Severus um.

„Das... das ist nicht Ihr Ernst? Sie meinen wirklich, das ist...“

„Ja, ich meine wirklich.“ Severus unterbrach ihn mit Nachdruck, bevor Draco noch etwas Dummes sagen konnte. „Und jetzt lassen Sie uns hineingehen, bevor Sie sich erkälten.“

Draco lächelte. „Zu Befehl, Sir. Übrigens, kann ich noch kurz mit in Ihr Büro kommen? Ich muss noch etwas mit Ihnen besprechen.“

„Natürlich.“ Draco hörte die Anspannung in Severus' Stimme. Gestern hatte sein Lehrer ihm gesagt, dass sie sich heute nicht sehen könnten, weil er nachts Aufsicht in den Gängen hatte.

Und, wie Draco es erwartet hatte, kam Severus sofort darauf zu sprechen, als sie sein Büro erreicht hatten.

„Draco, du weißt doch, dass ich heute keine Zeit habe.“

Draco grinste. „Wenn ich wollte, könnte ich es dir ganz schnell besorgen.“ Als er Severus' Gesichtsausdruck sah, wurde er schnell wieder ernst. „Schon gut, schon gut. Ich will wirklich nur was besprechen.“ Er strich sich das Haar aus der Stirn und sah aus dem Fenster... kehrte Severus den Rücken zu. „Vielleicht ist es besser... wenn wir uns nicht mehr sehen... Bis zum Ende des Schuljahres.“

Er konnte Severus' Stirnrunzeln hinter sich beinahe körperlich spüren. Er zwang sich, sich umzudrehen und ihn anzusehen.

„Es ist nicht so, dass ich nicht will“, fuhr Draco hastig fort. „Aber irgendwie hattest du schon Recht... Es ist wirklich riskant. Und außerdem...“ Er suchte nach Worten. „Naja, wenn wir bis zum Sommer warten würden... Es gibt uns beiden Zeit zum Nachdenken.“

„Aber du warst dir doch so sicher – über das alles...“

„Ja, und ich bin mir immer noch sicher, dass ich es will. Aber ich habe keine Ahnung, wie, weißt du? Ich weiß überhaupt nicht, was ich von unserer Beziehung erwarte... Aber eines weiß ich.“

Severus machte eine auffordernde Geste, als er nicht weitersprach.

„Severus... Ich liebe dich. Und ich werde auf dich warten, so lange wie es nötig ist. Das ist alles, was ich im Moment sicher weiß.“

Sein Lehrer sah ihn lange an. Schließlich trat er zu ihm und küsste ihn, lange und zärtlich. Draco lehnte sich an ihn und versank in seinem herben Duft. Severus strich über seinen Rücken und fuhr mit der Hand zwischen seine Schenkel.

„Aber, Professor“, flüsterte er, „ich dachte, Sie haben gar keine Zeit.“

„Weißt du, Draco, wenn ich will, kann ich sehr schnell sein...“
 

P.S.: Damit ich euch nicht zu sehr vermissen muss, wie wärs wenn ihr mal mein Snupin "Full Moon" lesen würdet? ^^ Ähem. *Zaunpfahl hinterm Rücken versteck* Und noch mal Danke an euch alle. *verbeug*



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Kommentare zu dieser Fanfic (47)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  LadyShigeko
2010-07-28T14:19:21+00:00 28.07.2010 16:19
Anmerkung: das war toll!
Kritik: finde ich im Moment keine!
Von:  LadyShigeko
2010-07-28T13:51:16+00:00 28.07.2010 15:51
Ha ha ha

Das ist mal was ganz "NEUES", aber das Paring gefällt mir!!!
Von:  Omama63
2010-01-21T11:38:34+00:00 21.01.2010 12:38
Schöne FF und ein super Ende.
Von: abgemeldet
2009-08-16T03:12:25+00:00 16.08.2009 05:12
AHHH...jetzt haste mich...endgültig, hab ich schon mal erwähnt, dass ich Pairings mit Tomeinfach nur LIEBE und bisher kenn ich das immer nur mit Harry oder so, aber das is auch mal nicht schlecht. ALSO: Du schreibst ne Fortsetztung und gaaaaanz ausführlich, wie die beiden zusammengekommen sind, die Sache mit der Prügelei und alles andere Wichtige, egal ob OOC oder nicht. Sonst werd ich ganz ganz ganz dolle Böse!!!!
(PS.:Wahlweise geht auch jedes anderen Pairing, solange Tom drin vorkommt, aber es würde mich halt schon sehr stark interessieren, wie Blaise DEN rumbekommen hat *wird sicher heute NAcht davon träumen*)
Von: abgemeldet
2009-08-16T03:02:34+00:00 16.08.2009 05:02
„Ist schon okay, Severus. Ich fänd's noch viel schlimmer, wenn ich dich gar nicht anmachen würde.“

Ich auch!!!!
Von: abgemeldet
2009-08-16T02:59:03+00:00 16.08.2009 04:59
"Severus. Mein Herz... Severus.
Okay, ich glaube, ich will doch sterben. Lasst mich zurück!"
-> Der war gut!XD

„Hör mal, Severus, wenn du mich wirklich liebst, sorgst du dafür, dass ich den Krankenflügel verlassen kann.“
-> Also ich hätte anders reagiert. XDDD

Und was den Kniefall betrifft......ich verzeihs dir. XD
Von: abgemeldet
2009-08-16T02:53:19+00:00 16.08.2009 04:53
Oho...Harry der böse? Darüber reden wir noch mal. XD
Die Idee ist aber gut, meinstens merk man erst, wie sehr einem etwas bedeutet, wenn man es verliert oder wie hier, beinahe verliert.
Von: abgemeldet
2009-08-16T02:46:06+00:00 16.08.2009 04:46
*zu geschockt um was zu sagen*
Von: abgemeldet
2009-08-16T02:42:45+00:00 16.08.2009 04:42
Omg...in Kombination mit dem Lied haut das echt rein!!! *schnief*
Von: abgemeldet
2009-08-16T02:37:57+00:00 16.08.2009 04:37
"Wozu brauchte er schon Sonnenlicht, wenn er das Funkeln in Dracos Augen hatte?" *seufz*

Und ansonsten.....*sabber*...ja, wie soll ich sage......*schluck*......ziemlich heiß, was die beiden da treiben. ;D


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