What I've wished for all my life... von Baph (Draco x Severus) ================================================================================ Kapitel 13: Hilfe ----------------- So, weiter gehts. Viel Spaß!! So viel kaputt aber so vieles nicht Jede der Scherben spiegelt das Licht So viel kaputt aber zwischen der Glut zwischen Asche und Trümmern war irgendwas gut - Wir Sind Helden, “Kaputt” Severus wusste nicht genau, wie lang er schon an Dracos Krankenbett saß. Er war gekommen, sobald sein Unterricht vorbei war, und jetzt dämmerte es bereits. Das schwindende Licht des Wintertags tauchte das Krankenzimmer in ein tiefes, ruhiges Blau. Die einzige Lichtquelle war eine Kerze, die auf Dracos Nachttisch brannte. Er betrachtete Dracos regloses Gesicht. Allein der goldene Schimmer des Kerzenlichts auf seinen Wimpern ließ Severus schaudern. Er seufzte, erhob sich und trat ans Fenster. Es schneite schon wieder, aber diesmal gefiel Severus der Anblick der großen Flocken. Zusammen mit der Stille im Krankenzimmer hatten sie etwas Beruhigendes an sich. Draco gab ein leises Geräusch von sich und bewegte sich im Schlaf. Wachte er auf? Nein. Seine Augen waren noch immer geschlossen, und sein Gesicht sah so friedlich aus, dass Severus sich beinahe einreden konnte, er schliefe tatsächlich – wären da nicht die Bilder gewesen, die immer noch auf seiner Seele brannten. Er war gerade noch rechtzeitig gekommen, um Schlimmeres zu verhindern. Aber er vermutete, dass er noch lange von Dracos Wunden träumen würde. Er ballte die Fäuste. Potter konnte von Glück sagen, dass Dracos Rettung Vorrang gehabt hatte, sonst hätte er, Severus, ihn zu Boden geschlagen. Nun ja, im Nachhinein betrachtet, war es besser, dass das nicht geschehen war, aber manchmal kam ihm immer noch das Bedürfnis, Potter den Cruciatus auf den Hals zu hetzen. Was für ein abscheulicher Junge. Er hob die Schultern und musste ein wenig über sich selbst lächeln. Letztendlich war Draco nichts passiert, und er sollte nicht so viel Zeit damit vergeuden, an Potter zu denken. Draco murmelte etwas. Unter seinen Lidern zuckten seine Augen hin und her. Ob er wohl bald aufwachen würde? Der Gedanke erfüllte Severus mit Freude und Schrecken gleichermaßen. Natürlich wollte er, dass Draco wieder gesund wurde, aber er wusste nicht, wie er sich ihm gegenüber verhalten sollte. Während der langen Stunden, die er an Dracos Bett verbracht hatte, hatte er sich dazu gezwungen, seine Gefühle zu erforschen. Dracos Verletzung hatte ihn nicht nur erschreckt, sie hatte ihn bis ins Mark getroffen. Plötzlich hatte er sich der Möglichkeit von Dracos Tod stellen müssen. Er hatte ihn in den Krankenflügel gebracht, und die Minuten, in denen Madam Pomfrey ihn untersuchte, waren ihm wie Stunden vorgekommen. Die Angst um Draco hatte wie etwas Lebendiges an ihm gefressen. Als die Krankenschwester endlich verkündete, dass er leben würde, schien es Severus, als würde ihm mit diesen Worten ein neues Leben verliehen – zusammen mit der Ermahnung, diesmal auf das Acht zu geben, was er liebte. Und das tat er. In jeder freien Minute saß er an Dracos Bett und wartete darauf, dass er aufwachte. Auch wenn er nicht wusste, wie er es ihm sagen sollte – wenn Draco ihn noch wollte, würde er ihm gehören. Merkwürdig, wie leicht sein Herz sich bei diesem Gedanken anfühlte, obwohl es doch all die Tage zuvor so schwer und müde gewesen war. Irgendwann später, als es dunkel war, öffnete sich die Tür zum Krankenzimmer. Blaise kam leise hineingeschlüpft und trat an Severus' Seite. „Wie geht es ihm?“ Severus fühlte sich in Blaise' Gegenwart immer noch ein wenig befangen. Aber der Junge hatte viele Stunden gemeinsam mit ihm an Dracos Bett gewacht und ihm dabei erklärt, was zwischen Draco und ihm gewesen war. Dabei hatte er so oft betont, dass Draco eigentlich ihn, Professor Snape liebte, dass Severus es ihm schließlich verboten hatte. Aber er hatte erkannt, dass es tatsächlich nur Freundschaft war, die Draco und Blaise verband, auch wenn er persönlich es ein wenig seltsam fand, dass Freunde miteinander schliefen. „Vorhin dachte ich, er wacht auf. Lange kann es nicht mehr dauern, das sagt auch Madam Pomfrey.“ Blaise nickte und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Aus seiner Tasche zog er ein Buch, das er auf Dracos Decke legte. „Darf ich sie etwas fragen, Professor?“ Blaise legte den Kopf schräg und sah ihn an. Severus hob die Schultern. „Ich muss ja nicht antworten.“ Blaise grinste, wurde aber gleich darauf wieder ernst. „Haben Sie sich schon entschieden?“ Severus blickte aus dem Fenster hinaus in die Dunkelheit. Ja, er hatte sich entschieden, in dem Moment, in dem er sicher war, dass Draco überleben würde. Aber er fand keine Worte dafür. „Verstehe.“ Blaise sagte Blaise enttäuscht, als Severus nicht antwortete. „Unsinn! Sie verstehen überhaupt nichts!“ fuhr Severus ihn an. „Ich...“ Er rang nach Worten. Wie sollte er nur ausdrücken, was er fühlte? Blaise schüttelte den Kopf. „So wird das nichts, fürchte ich. Sie werden mit Draco reden müssen, wenn er aufwacht. Sonst können Sie ihn vergessen.“ „Seien Sie nicht so unverschämt!“ Ein wenig schämte Severus sich dafür, dass er seine Unsicherheit so an Blaise ausließ, aber der lächelte nur flüchtig. „Schreien Sie mich ruhig an, wenn Ihnen das hilft, aber das wird Sie bei Draco nicht weiterbringen. Sie haben ihn verletzt und müssen sich bei ihm entschuldigen.“ „Ihn verletzt?“ Irgendwie hatte Severus das Gefühl, dass er und Blaise von verschiedenen Personen sprachen. Blaise blickte ihn ungläubig an. „Sie haben ihn zweimal abgewiesen! Was glauben Sie, wie er das findet? Gefreut hat er sich nicht, das kann ich Ihnen sagen.“ Scham stieg in Severus auf, brennend wie Säure. „Aber er hätte doch bleiben können!“ Blaise rollte mit den Augen. „Himmelherrgott nochmal, Draco ist stolz! Und nachdem sie ihm das erste Mal die kalte Schulter gezeigt haben, wollte er einfach ein wenig gebeten werden! Vielleicht hat er sich selbst eingeredet, dass er nur tut, worum Sie ihn gebeten haben, aber eigentlich wollte er nur eines: Nämlich, dass sie auch mal zu ihm kommen und er sich Ihre Aufmerksamkeit nicht jedes Mal mit Sex verdienen muss!“ Severus war sehr dankbar dafür, dass der Raum nur von einer einzigen Kerze erhellt wurde. Er hätte sich niemals träumen lassen, dass er irgendwann sein Liebesleben mit einem Schüler diskutieren würde. Andererseits hätte er sich überhaupt niemals träumen lassen, dass er je ein Liebesleben haben würde, schon gar nicht so eins. Er räusperte sich. „Und was soll ich Ihrer Meinung nach tun?“ Blaise schlug die Hände vors Gesicht. „Ich rede gegen eine Wand! (Die meinem Zaubertränke-Lehrer erstaunlich ähnlich sieht.) Was habe ich gerade gesagt? Entschuldigen Sie sich! Sagen Sie ihm, was Sie für ihn empfinden!“ „Seien Sie nicht so theatralisch“, erwiderte Severus trocken. Blaise ignorierte seinen Einwand. Sie schwiegen eine Weile, dann überwand sich Severus und fragte: „Woher wissen Sie... meinen Sie zu wissen, dass Draco so empfindet? Hat er es je zu ihnen gesagt?“ Blaise blickte ihn mit nachdenklich gerunzelter Stirn an. Severus konnte förmlich sehen, wie er in Gedanken jedes Gespräch mit Draco noch einmal durch ging. Dann schüttelte er den Kopf. „Nein, zu mir nicht. Aber ich bin mir trotzdem sicher, ich kenne ihn.“ Severus verbiss sich die Frage, woher. Blaise strich sich das Haar aus der Stirn. „Hat er Ihnen gegenüber nie eine Andeutung gemacht?“ Severus wollte schon den Kopf schütteln, aber dann traf es ihn wie ein Schlag. Was hatte Draco in jener letzten Nacht gesagt? Es ist mehr als nur Lust... Severus hatte dem kaum Beachtung geschenkt; hatte, um ehrlich zu sein, völlig vergessen, dass Draco etwas Derartiges gesagt hatte. Konnte es sein? Konnte es tatsächlich sein? War dies wirklich Dracos Art gewesen, ihm zu sagen, dass er ihn liebte? Obwohl seine Augen trocken waren, musste ihm doch anzusehen sein, wie er sich fühlte, denn Blaise legte ihm die Hand auf den Arm. Zum ersten Mal war sein Gesichtsausdruck ernst und mitfühlend. Dann sprang er plötzlich auf und zog seine Hand fort. „Draco! Bist du endlich aufgewacht? Und ich dachte schon, ich wär' dich endgültig los.“ Draco lächelte schwach. Das Kerzenlicht vergoldete sein blasses Gesicht. „Schön zu wissen, dass man noch Freunde hat.“ Ta-daaa! So, ab jetzt geht's aufwärts! ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)