What I've wished for all my life... von Baph (Draco x Severus) ================================================================================ Kapitel 7: Schnee ----------------- Tjaa... Was soll ich sagen... Hach, keine Lust. *weggeh* Viel Spaß mit der FF, auch ohne mich ^^ *wieder reinkomm* Ach ja, dieses Mal würde ich euch wirklich empfehlen, euch den Song BEIM Lesen anzuhören. Vom Text mal ganz abgesehen, passt er von der Stimmung her einfach toll zum Kapi. The meadows and far-sheeted streams Lie still without a sound; Like some soft minister of dreams The snow-fall hoods me round; In wood and water, earth and air, A silence everywhere. - Loreena McKennitt / Archibald Lampman, „Snow“ Severus saß in seinem Büro und korrigierte Aufsätze. Hatte es zumindest bis eben getan. Bis Dracos Arbeit an der Reihe gewesen war. Jetzt stand er am Fenster, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, und sah den Schneeflocken beim Fallen zu. Langsam verschwommen sie; bekamen unscharfe Ränder und wurden schließlich zu weißen Flecken, die in einer grauen Welt zu Boden fielen. Sie erstickten jeden Laut, draußen und hier drinnen, in seinem Büro. Warum konnten sie nicht auch den Aufruhr in seinem Inneren ersticken? Warum konnte es in ihm nicht so still sein wie sonst überall? Es klopfte. Severus schrak zusammen, wischte sich mit dem Ärmel die Tränen vom Gesicht und rief „Herein!“ Seine Stimme war heiser, und er räusperte sich. Die Tür wurde geöffnet und geschlossen. Für ein paar Augenblicke sah er noch hinaus, hoffte, die Kälte würde ihn auch durch das Glas hindurch erfüllen, dann drehte er sich um. Er musste die Hände zu Fäusten ballen, um sie nicht gegen den Jungen zu erheben, der sein Büro betreten hatte. Blaise stand vor seinem Schreibtisch, hübsch wie eh und je, und Severus so verhasst wie nie zuvor. Er wusste, dass er keinen Grund hatte, ihn zu hassen, dass er im Gegenteil froh darüber sein sollte, dass er und Draco glücklich miteinander waren, aber er konnte, konnte es einfach nicht. Blaise deutete eine Verbeugung an. „Professor.“ Severus brachte es nicht über sich, ihm einen Stuhl anzubieten. „Was gibt es?“ Blaise schien nach Worten zu suchen. Er strich sich das leuchtende Haar zurück, und beim Gedanken daran, wie oft Draco es wohl berührt hatte, hätte Severus es ihm am liebsten ausgerissen. Hör auf, ermahnte er sich. Der Junge – Blaise – kann nichts dafür. Er weiß ja von nichts. Aber stimmte das? Hatte Draco ihm tatsächlich nicht von ihnen erzählt? „Professor, wenn ich ehrlich bin... Ich mache mir Sorgen um einen Mitschüler, Draco. Es geht ihm in letzter Zeit nicht besonders gut.“ Severus konnte seine Stimme nicht finden. Er wollte Blaise fortschicken, wollte nichts mehr hören, aber er konnte nichts sagen, und sein Schüler schien sein Schweigen als Interesse misszudeuten, denn er fuhr fort: „Er... na ja, ich glaube, er hat Liebeskummer.“ Severus hob die Augenbrauen, in der Hoffnung, dass dies als eine angemessene Reaktion erscheinen würde, aber Blaise sah ihn weiterhin erwartungsvoll an. Also räusperte er sich und sagte: „Ich sehe nicht, wie ich ihm helfen könnte. Solltet ihr das nicht unter euch ausmachen?“ Er konnte nichts für den kalten Tonfall. Er wollte Blaise nicht dafür hassen, das er zur falschen Zeit mit dem falschen Jungen... etwas mit dem falschen Jungen gehabt hatte. Aber er konnte einfach nicht anders. Denn jedes Mal, wenn er Blaise ansah, sah er Draco, wie er in jener Nacht ausgesehen hatte... Das spöttische Funkeln in den grauen Augen, als er mit einladend geöffneten Schenkeln auf seinem Schreibtisch gesessen hatte... Das Licht auf seiner Haut, in seinem Haar... Und, später, die Verzückung auf seinem Gesicht, die sonst so blassen Wangen gerötet... Seine Arme um Severus' Rücken... Er keuchte. Plötzlich war sein Hals wie zugeschnürt. Er konnte nicht mehr atmen. Er taumelte und bekam durch pures Glück die Lehne seines Stuhls zu fassen. Er klammerte sich mit einer Hand daran fest; mit der anderen riss er sich den Kragen auf. Das Zimmer drehte sich vor seinen Augen. Von irgendwo her kam Blaise' Stimme, und das brachte ihn wieder zu sich. Er würde nicht zusammenbrechen, nicht solange Blaise im Zimmer war. Er biss sich auf die Unterlippe, so kräftig, dass Blut kam. Der Schmerz klärte seine Gedanken und seine Sicht. Das Zimmer stand wieder still, er bekam wieder Luft. „Professor, kann ich ihnen helfen?“ Blaise' Stimme klang ruhig. Fast, als hätte er so eine heftige Reaktion erwartet. „Ja. Indem Sie mich allein lassen.“ Blaise deutete abermals eine Verbeugung an und verließ das Büro so leise, wie er gekommen war. Severus drehte sich wieder zum Fenster herum und beobachtete den Schnee, der sanft und stetig herab fiel, so kalt und ruhig, wie sein Herz aufgewühlt und wund war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)